Super-Batterie des MIT könnte Energiespeicherung revolutionieren

Super-Batterie des MIT könnte Energiespeicherung revolutionieren

© EPA/TANNEN MAURY

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Super-Batterie des MIT könnte Energiespeicherung revolutionieren

Eine der größten Herausforderungen bei der Energiewende ist das effiziente Speichern von elektrischer Energie. Windparks und Solarpanele erzeugen nämlich oft genau dann überschüssige Energie, wenn sie gerade nicht gebraucht wird.

Einem Forschungsteam der renommierten US-Universität MIT könnte nun ein Durchbruch auf der Suche solchen Super-Batterien geglückt sein. Sie haben einen Superkondensator entwickelt, der das Bereitstellen von elektrischer Energie in mehrfacher Hinsicht revolutionieren könnte.

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Vorteile von Kondensatoren

Kondensatoren bestehen im Grunde aus 2 leitfähigen Platten. Diese Elektroden werden durch ein isolierendes Material voneinander getrennt. Durch diese Trennung wird eine Wanderung der geladenen Ionen verhindert, wodurch ein elektrisches Feld entsteht.

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Die Energiemenge, die ein Kondensator speichern kann, hängt von der Gesamtoberfläche seiner leitenden Platten ab. Und genau hier dürfte den MIT-Forschungsteam eine vielversprechende Entdeckung gelungen sein.

Extrem günstige Materialien

Sie haben einen Superkondensator aus einem Gemisch aus Zement, Wasser und Ruß entwickelt. Durch diese Zusammenmischung entstehe ein elektronenleitendes Netzwerk aus Kohlenstoff, das den Zement durchdringt, heißt es von den Forschenden.

Die zahllosen Verästelungen dieses Kohlenstoffnetzwerkes weise eine fraktalartige Struktur auf, wodurch die Oberfläche der leitenden Elektroden massiv gesteigert werden kann. Gleichzeitig behalte der Beton seine Tragfähigkeit, was einen solchen Superkondensator zu einer allgegenwärtigen Wunderwaffe machen könnte.

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Fundament als Super-Batterie

Es wäre denkbar, dass das betonierte Fundament eines Hauses einen solchen Superkondensator zum Speichern von Energie darstellt. Ein solcher Betonsockel wäre nicht einmal teuer als ein herkömmliches Fundament, weil die verwendeten Materialien praktisch allgegenwärtig und dadurch extrem günstig seien.

Wie tragfähig ein solcher Beton-Superkondensator ist, kommt auf das Gemisch an. Das Forschungsteam rechnet vor, dass ein ausreichend tragfähiger Betonwürfel mit einer Kantenlänge von 3,5 Meter und einem Volumen von rund 45 Kubikmeter ausreichen würde, um ungefähr 10 kWh an Energie zu speichern. Das wäre in etwa so viel Energie, wie ein Haushalt pro Tag verbraucht.

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Parkplätze als Energiespeicher

Die MIT-Forschenden können sich auch ganze Straßenzüge oder Parkplätze vorstellen, die auf den betonierten Superkondensator aufbauen. In Zukunft könnten damit beispielsweise Elektroautos aufgeladen werden.

In den kommenden Monaten will das Forschungsteam einen solchen Kondensator aus Zement, Ruß und Wasser produzieren, der für den Häuserbau geeignet wäre. Damit soll die Machbarkeit eines derartigen Fundaments demonstriert werden.

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