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"Erd-Batterien" liefern doppelt so viel Energie, wie man hineinsteckt

Das US-Unternehmen Sage Geosysems hat eine neue Form der Energiespeicherung entwickelt. Die "Huff-and-Puff"-Geobatterie kann in bestimmten Fällen bis zu doppelt so viel Energie liefern, wie man ursprünglich in sie hineingesteckt hat. 

Dafür genutzt werden sollen alte Ölfelder, dessen Gesteinsschichten durch Fracking aufgerissen wurden. Mithilfe von sauberer Energie - etwa Windstrom - sollen Pumpen Bohrschlamm mit hohem Druck in die Risse in den unteren Gesteinsschichten der Erde pumpen. Die Risse weiten sich dadurch aus, anschließend wird Wasser durch die Pumpen hineingepresst (den Vorgang bezeichnet das Unternehmen als “Huff”). Dann wird das Bohrloch verschlossen. Damit ist die Energie, die das Windrad erzeugt hat, sozusagen gespeichert. 

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Soll die Energie dann abgerufen werden, wird das Ventil wieder geöffnet. Der Druck im Gestein führt dazu, dass das Wasser hinausschießt (“Puff”). Dadurch kann wiederum eine Turbine angetrieben werden, mit der Strom erzeugt wird. Alleine dadurch, kommt man auf eine Effizienz von 70 Prozent. Das bedeutet konkret, aus einer Megawattstunde, die man speichert, bekommt man 0,7 Megawattstunden, sobald man sie wieder abruft. 

Auch Erdwärme wird genutzt

Um laut Sage bis zum Doppelten an Energie herauszubekommen, kann man bei diesem System auch die Erdwärme nutzen. Durch sie wird das in den Untergrund gepumpte Wasser erhitzt. Um diese Hitze zu verwerten, soll das Wasser zusätzlich durch einen Wärmetauscher geleitet werden. 

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Sage hat im US-amerikanischen Bundesstaat Texas ein Pilotprogramm abgeschlossen. Bei den Bohrungen wurden Frakturen in einer Tiefe von bis zu 3.400 Meter genutzt, um einen 1 Kilometer tiefen und etwa 60 bis 90 Meter breiten Riss zu erzeugen.

Speichern von Solar- und Windstrom

Das Verfahren soll vor allem zur Speicherung von Erneuerbarer Energie genutzt werden. Da Solar- und Windstrom nicht gezielt dann produziert werden kann, wenn man ihn benötigt, muss man ihn speichern. Die derzeit verfügbaren Technologien zur Speicherung von Solar- und Windstrom sind bisher nicht ausgereift.

Die Kosten für Speichersysteme sind hoch, und die Effizienz der Speicherung ist bisher nicht optimal. Die Entwicklung neuer Speichertechnologien ist daher eine wichtige Voraussetzung für die Energiewende.

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