Japaner entwickeln schmerzlose Tattoos für Haustiere
Weltweit ist es üblich, Nutz- und Haustiere zu markieren. Das passiert etwa durch Ohrmarken, Mikrochips, Tätowierstempel oder Brandzeichen. Laut Forscher*innen der Universität in Tokio sind die Markierungen schmerzhaft und problematisch, da z.B. Ohrmarken verloren gehen könnten. Deswegen haben sie eine neue schmerzlose und permanente Methode entwickelt, um die Tiere zu markieren.
Dieses „Bio-Tagging“ nutzt Microneedling, also winzige Nadeln, wie sie auch in der Kosmetik mehr und mehr Einsatz finden. Hier sind die Nadeln weniger als einen Millimeter lang. Sie werden auf einem Pflaster so angeordnet, dass sie die jeweils nötigen Zahlen und Buchstaben für die Kennzeichnung formen.
Das Pflaster wird dann auf dem Tier angebracht. Die winzigen Nadeln dringen in die Haut ein, aber reichen nicht tief genug, um Nerven zu treffen. Dadurch ist die Methode schmerzlos. Die Nadeln bringen so die Farbmoleküle für die Tätowierung an die gewünschte Stelle unter die oberste Hautschicht und lösen sich anschließend auf.
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Keine spezielle Ausbildung nötig
Die Methode soll für Haustiere und Nutztiere anwendbar sein, sagt Studienleiter Jongho Park in einem Statement. Die Nadeln werden entlang einer Form angeordnet, die mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt werden kann. Damit sei es möglich, eine Vielzahl von Kennzeichnungen ohne spezielle Ausbildung herzustellen.
Wie langlebig die Markierungen tatsächlich sind, muss in weiterer Forschung überprüft werden. Die Tests wurden an Ratten durchgeführt. Einen Monat nach dem „Bio-Tagging“ waren die Markierungen noch deutlich sichtbar. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin Scientific Reports veröffentlicht.
Humaner als Tätowierstempel
Die Forscher*innen hoffen, damit eine humanere Methode für die Markierung von Tieren gefunden zu haben. In der EU gibt es genaue Regelungen, wie Nutztiere zu kennzeichnen sind. Unter bestimmten Umständen können sie mit einem Tätowierstempel markiert werden, also einem Stempel mit Nadeln, der die Tätowierfarbe mit einem Hieb unter die Haut bringt. In Österreich dürfen etwa Schweine so markiert werden, die von Geburt an im selben Betrieb gehalten und von dort direkt zum Schlachter gebracht werden.
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