Dieses Bild von seinem Reaktor postete der Schüler auf LinkedIn.

Dieses Bild von seinem Reaktor postete der Schüler auf LinkedIn.

© Cesare Mencarini

Science

Teenager baut Fusionsreaktor, der tatsächlich Plasma erzeugt

Ein 17-jähriger Absolvent einer britischen Sekundarschule hat als Teil seiner Abschlussarbeit einen funktionierenden Fusionsreaktor gebaut, wie Interesting Engineering berichtet. Der Reaktor ist Teil der „Extended Project Qualification“ (EPQ). Das ist mit einem praktischen Projekt vergleichbar, das HTL-Absolventen im Rahmen ihrer Matura machen.

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Hochspannung zur Erhitzung

Der Reaktor stellt die für eine Fusion erforderlichen Bedingungen her. Zu einer richtigen Fusionsreaktion kommt es jedoch nicht, da der hierfür notwendige Druck nicht erreicht wird. Dem aus Italien stammenden Schüler ist es jedoch gelungen, Plasma zu erzeugen. Um die Atome zu erhitzen, verwendete er Hochspannung. 

Wie Cesare Mencarini auf LinkedIn erklärt, will er seinen Reaktor künftig so weiterentwickeln, dass dort eine richtige Fusionsreaktion stattfindet. "Es handelt es sich um einen Trägheits-Elektrostatik-Einschlussfusor, der nach seiner Fertigstellung eine Fusion durchführen kann", erklärt er.

In diesem Beitrag auf LinkedIn zeigt der Absolvent stolz sein Abschlussprojekt.

In diesem Beitrag auf LinkedIn zeigt der Absolvent stolz sein Abschlussprojekt.

Schule war zunächst skeptisch

Bevor er sein Vorhaben umsetzen konnte, musste Mencarini Überzeugungsarbeit leisten: „Die Schule war zunächst besorgt, dass dieses Projekt, das auch Teil meines EPQs war, gefährlich sei. Wir haben jedoch umfassende Risikobewertungen durchgeführt, und die Mitarbeiter haben uns sehr unterstützt“, erklärte Mencarini gegenüber The Mirror.

Mittlerweile ist die Schule stolz auf seine Leistung. Es handelt sich um den bislang einzigen Fusionsreaktor, der in einer Schule gebaut wurde. Insgesamt hat Mencarini 18 Monate an seinem Projekt getüftelt, bei dem schlussendlich ein kleiner Fusionsreaktor entstanden ist. Laut Berichten bekam Mencarini für seine Leistung ein A*, was einer 1+ entspricht.

Präsentiert wurde das herausragende Projekt beim Cambridge Science Festival. Demnächst will der Teenager ein ingenieurwissenschaftliches Studium starten und später an einer Universität forschen.

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