IIHS technician Floyd demonstrates pedestrian crash prevention test on Subaru Forester at IIHS-HLDI Vehicle Research Center in Ruckersville, Virginia
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Science

Test: Einige Notbremsassistenten versagen bei Fußgängern

Das US-amerikanische Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) hat die Ergebnisse einer Untersuchung veröffentlicht, bei denen die Zuverlässigkeit von Notbremsassistenten getestet wurde. Das Forschungsinstitut untersuchte die Fähigkeit der Fahrzeuge, selbstständig den Zusammenprall mit Fußgängern zu verhindern oder zumindest die Folgen eines solchen Unfalls zu minimieren. Insgesamt wurden 16 Fahrzeugmodelle untersucht. Am Ende erreichten sechs Fahrzeuge die Höchstnote, drei fielen dagegen durch.

Teurer nicht unbedingt besser

Unterschiede zeigten sich dabei in vielfältiger Weise. Während die Preisklasse des Fahrzeugs tendenziell bessere Notbremsassistenten hervorbringt, gibt es andererseits keine Garantie, mit einem teureren Fahrzeug auch ein besseres System zu erhalten. Untersucht wurden sowohl Notbremsassistenten, die in der Standardausstattung der Fahrzeuge enthalten sind, als auch solche, die optional gewählt werden können. Auch hier zeigte sich, dass teurer nicht automatisch besser bedeutet.

FILE PHOTO: IIHS technician Floyd demonstrates pedestrian crash prevention test on Subaru Forester at IIHS-HLDI Vehicle Research Center in Ruckersville, Virginia

Sechs Sieger

Die Bestnote "superior" ("überlegen") erhielten am Ende sechs Fahrzeuge, wobei die jeweils neuesten Modelle (2019 oder 2020) getestet wurden. Audi A4, BMW 3er-Serie, Subaru Outback, Mercedes-Benz C-Klasse, Nissan Maxima und Volvo S60 sind die Sieger. Auffällig ist, dass beim 3er-BMW das Standard-System besser abschnitt als das optional erhältliche - dieses erreichte die Note "advanced" ("fortschrittlich"). Bei der Mercedes-Benz C-Klasse schnitt dagegen das optionale System wesentlich besser ab als jenes im Standard-Lieferumfang - dieses wurde nur als "basic" ("einfach") eingestuft.

Drei Verlierer

Am Ende der Skala, unter der Note "no credit" (quasi "nicht genügend"), fallen die Notbremsassistenten des Ford Fusion, des Hyundai Sonata und des Kia Optima. Der Ford Fusion reagierte etwa auf ein Testszenario (Kinder-Puppe kommt zwischen parkenden Autos auf die Fahrbahn) überhaupt nicht. Insgesamt wurden drei Szenarien durchgespielt: Neben dem Kinder-Szenario das Springen eines Erwachsenen vom Gehsteig auf die Fahrbahn und das Entlanggehen eines Erwachsenen auf der Fahrbahn.

Gefährliches Halloween

"Das Kind, das hinter geparkten Autos hervorspringt, ist ein sehr herausfordernder Test", meint IIHS-Präsident David Harkey. "Aber es ist passend, dass dies einer der Hauptfaktoren war, der die besten Systeme vom Rest unterschieden hat - denn das ist ein furchterregendes Szenario, zu Halloween genauso wie an jedem anderen Tag." Halloween zählen in den USA zu den Tagen mit den meisten im Verkehr verletzten oder getöteten Fußgängern. Das liegt ua. aus daran, dass Kinder verkleidet, auch abends, auf der Straße herumlaufen und Erwachsene autofahren, obwohl sie bei Halloween-Parties getrunken haben.

Pflicht ab 2022

Die Tests wurden bei Idealbedingungen gemacht, also Tageslicht und trockene Fahrbahn. Anzumerken ist, dass es sich bei den getesteten Fahrzeugen und Notbremsassistenten um US-Versionen handelt, die nur eingeschränkt oder gar nicht im Rest der Welt verfügbar sind. In den USA, aber auch in Japan und in der EU tritt 2022 eine Regelung in Kraft, die Hersteller zur Auslieferung von Neufahrzeugen mit Notbremsassistent verpflichtet.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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