Forscher entdecken “unsichtbare” Galaxie
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Ein Forschungsteam aus Italien hat eine dunkle und sehr weit entfernte Galaxie entdeckt, die zuvor nicht sichtbar war. Bei dem Objekt handelt es sich um eine junge mit Staub und Gas gefüllte Galaxie, welche 2 Milliarden Jahre nach dem Urknall entstanden ist. Damals besaß das Universum etwa ein Sechstel seiner heutigen Größe.
„Sehr weit entfernte Galaxien sind wahre Informationsminen über die vergangene und zukünftige Entwicklung unseres Universums“, sagt Hauptautorin und Astrophysikerin Marika Giulietta von der International School of Advanced Studies in einer Mitteilung.
Diese Galaxien zu untersuchen, sei jedoch sehr herausfordernd. „Sie sind sehr kompakt und daher schwer zu beobachten. Außerdem erhalten wir aufgrund der Entfernung sehr schwaches Licht von ihnen“, sagt sie.
Zu viel interstellarer Staub
Zunächst machten sich die Forscher*innen einen Effekt zunutze, der als Gravitationslinse bekannt ist. Massive Objekte wie etwa Galaxien würden Albert Einstein zufolge den Raum um sie verzerren, sodass jedes vorbeikommende Licht dadurch vergrößert würde. Forscher*innen können also massive Objekte als eine Art kosmische Lupe verwenden, zum andere, weiter entfernte Objekte zu sehen.
Da allerdings so viel interstellarer Staub im Weg war, war die Galaxie so nur schwer zu erkennen. Daher brachte das Team das ALMA-Teleskop zum Einsatz, das aus 66 Radioteleskopen besteht.
1.000 mal schnellere Sternenbildung
ALMA kann durch den Staub hindurchsehen. Das Teleskop entdeckte eine junge aktive Galaxie, welche Sterne mit einer 1.000-fachen Geschwindigkeit der Milchstraße bildet.
Generell bieten Galaxien wie diese Einblicke in Prozesse, die zur Entwicklung unseres Kosmos geführt haben und helfen, das frühe Universum besser zu verstehen. Nähere Details könnte eines Tages das James-Webb-Weltraumteleskop liefern.
Die Ergebnisse wurden in The Astrophysical Journal veröffentlicht.
Kommentare