Ursprung von Gammablitzen wird auf chinesischer Raumstation erforscht

Ursprung von Gammablitzen wird auf chinesischer Raumstation erforscht

© Screenshot/YouTube/Deutsches Elektronen-Synchrotron

Science

Video: Forscher messen energiereichsten Gammablitz

Ein internationales Forscherteam hat den bislang energiereichsten Gammablitz beobachtet. Gemessen wurde eine Energie bis zu 3,3 Tera-Elektronenvolt, was etwa eine Billion Mal energiereicher als sichtbares Licht bedeutet. Auch sein Nachglühen ist das bisher längste und dauerte mehrere Tage. 

Gammablitze entstehen wenn manche Sterne sterben, kollabieren und explodieren. Dabei setzten sie helle Ausbrüche von Gamma- und Röntgenstrahlen frei. Sie sind die größten Explosionen im Universum. 

20 Mal näher zur Erde als üblich

Registriert wurde der Gammablitz GRB 190829A von den NASA-Satelliten Fermi und Swift am 29. August 2019 im Sternbild Eridanus. Er befindet sich etwa eine Milliarde Lichtjahre von der Erde entfernt und ist damit etwa 20 Mal näher als typische Gammablitze. „Wir saßen wirklich in der ersten Reihe, als dieser Gammablitz passierte“, sagt Co-Autor der Studie Andrew Taylor vom Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY). 

Die Beobachtung stellt jedoch die geläufige Theorie zu Gammablitzen infrage. Bislang sind Forscher davon ausgegangen, dass die Röntgenstrahlen von stark beschleunigten Elektronen erzeugt und von Magnetfeldern um die Explosion herum abgelenkt werden. Dieser Mechanismus wird als Synchrotron-Prozess bezeichnet. 

Strahlen verblassen synchron

Für die Erzeugung der Gammastrahlung hingegen wurde dieser Prozess bislang ausgeschlossen. Die neuen Daten weisen nun jedoch darauf hin, dass die Röntgen- und Gammastrahlen jedoch dem gleichen Mechanismus zugrundeliegen, weil sie synchron verblasst sind.

Ob die allgemein gültige Theorie der Gammablitze künftig geändert werden muss, werden weitere Beobachtungen zeigen. Die Studie wurde im Fachmagazin Science veröffentlicht

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