Virtual-Reality-Brillen lassen russische Kühe mehr Milch geben
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Die Idee von Kühen, die mit VR-Brillen im Stall glücklich von saftigen Wiesen und freier Natur träumen können, hatten Werbeleute von Appenzeller Käse bereits im Jahr 2017. In einem damals veröffentlichten YouTube-Video erklärt ein Bauer, warum die Milch der Kühe so gut ist bzw. warum sich diese im Stall so wohl fühlen. In dem nicht unwitzigen Werbeclip, der einige Überraschungen bereit hält, genießen die Kühe ihre virtuelle Realität auf der Weide bzw. mit hinduistischem Verehrungsritual im Stall.
Doch was die kreativen Schweizer PR-Leute 2017 noch als scherzhafte Werbung konzipierten, soll nun in Russland tatsächlich Realität werden. Denn laut dem für den Großraum Moskau zuständigen Landwirtschaftsministerium sollen russische Kühe mithilfe von Virtual-Reality-Brillen und Bildern von grünen saftigen Wiesen mehr Milch produzieren. Im kalten russischen Winter würden die Tiere simulierte Weideflächen sehen und so besser entspannen. Dadurch könne die Milchproduktion angekurbelt werden.
Erste Tests erfolgreich
Ein Prototyp der Brillen werde bereits an einem Bauernhof nahe der russischen Hauptstadt getestet. Die Brillen seien speziell an die Kopfform der Kühe angepasst, hieß es aus Moskau. Den Tieren sollen Schattierungen in Rot, Grün und Blau gezeigt werden. Erste Tests zeigten bereits Erfolge. Die Kühe spürten weniger Angst, und die Herde sei insgesamt friedlicher. Dass entspannte Kühe mehr Milch liefern würden, sei in anderen Studien in Dänemark und Schottland bereits eindeutig belegt worden.
Eine groß angelegte Studie soll die Auswirkungen von VR-Brillen bei Kühen weiter untersuchen. Einige russische Betriebe setzen nach Angaben des Ministeriums bereits auf klassische Musik, um die Milchproduktion bei Kühen anzuregen. Russland investiert seit einigen Jahren stärker in die heimische Milchindustrie, weil seit den Sanktionen auf diverse EU-Lebensmittel das Angebot von Milchprodukten eingebrochen ist.
Das Land solle durch neue innovative Methoden auf dem internationalen Markt mithalten können, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.
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