Mount Etna volcano erupts
© EPA / Orietta Scardino

Science

Vulkan Ätna wird mit Glasfaserkabeln erforscht

Auf dem Vulkan Ätna auf Sizilien haben Forscher*innen Glasfaserkabel verlegt. Sie wollen damit nicht schnelleres Internet am Berg haben, sondern so genanntes Distributed Acoustic Sensing (DAS) durchführen. Dabei handelt es sich um eine Methode, bei der Lasersignale durch das Glasfaserkabel gejagt und winzige Veränderungen registriert werden. Wie Ars Technica berichtet, erwarten sich die Forscher*innen des Deutschen GeoForschungsZentrums Potsdam, die dazu eine neue Studie veröffentlicht haben, bessere Erkenntnisse über die Aktivitäten des Vulkans.

Vergleich mit anderen Sensoren

Auf einem Hang knapp unterhalb des Kraters des Ätna wurden 1,2 Kilometer Glasfaserkabel in zwei Strängen verlegt. Die beiden Abschnitte wurden gewählt, weil darauf auch andere Sensoren platziert sind, mit deren Messungen die DAS-Ergebnisse verglichen werden können, etwa Seismographen oder Geophone. Durch DAS lassen sich u.a. winzige Dehnungen im Kabel registrieren, die durch Erdbewegungen verursacht werden.

Einfach zu warten

Wie sich zeigte, wurden mit DAS Vorgänge entdeckt, die anderen Sensoren verborgen geblieben waren, etwa das Austreten von Gasen aus dem Boden. "Einer der großen Vorteile von DAS ist, dass damit Dinge auf einer Vielzahl von Frequenzen entdeckt werden können, sagt der Geophysiker Ariel Lellouch von der Universität Tel Aviv. Außerdem sei das Glasfaserkabel leicht zu warten. "Es liegt einfach nur da, während traditionelle Sensoren Telemetrie-Daten benötigen und Batterien ersetzt werden müssen."

Glasfaserringe rund um Krater

Der Ätna wird bereits von rund 200 Stationen genau überwacht, dafür sei aber ein großer Personalaufwand notwendig. Die DAS-Methode könnte künftig aber auch bei weniger gut überwachten Vulkanen eingesetzt werden. Für die Forscher*innen vorstellbar ist es auch, künftig Glasfaser-Schleifen rund um Vulkane zu legen und somit 360-Grad-Analysen von den feuerspeienden Bergen durchführen zu können.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare