© Ian Heywood/SARAO

Science

1.000 mysteriöse Filamente im Zentrum der Milchstraße entdeckt

Im Zentrum der Milchstraße wurden fast 1.000 mysteriöse Filamente entdeckt, welche Forscher*innen vor ein Rätsel stellen. Sie erreichen eine Länge von etwa 150 Lichtjahren, verfügen über ein starkes Magnetfeld und sind  paarweise oder in Clustern angeordnet.

Das Kuriose ist ihre Anordnung: die einzelnen Filamente sind oft wie Saiten einer Harfe in präzisen, gleichmäßigen Abständen voneinander getrennt. Die Entfernung zwischen den einzelnen Filmenten entspricht etwa der Entfernung von der Erde zur Sonne.

Diese magnetischen Filamente wurden bereits in den frühen 1980er-Jahren von Farhad Yusef-Zadeh von der Northwestern University entdeckt, ihr Ursprung ist allerdings bis heute ein Rätsel. Das neue Bild zeigt nun das Zehnfache an Filamenten, die zuvor entdeckt wurden. Das ermöglichte es Yusef-Zadeh und seinem Team, erstmals eine Studie zu diesen Objekten zu führen. Die Studie ist online abrufbar und soll in The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht werden.

Filamente im Bild hervorgehoben

Um ein detaillreiches und klares Bild darzustellen, hat das Forscherteam 3 Jahre lang den Himmel beobachtet und die Daten am South African Radio Astronomy Observatory (SARAO) analysiert. Entstanden ist ein ein Mosaik aus 20 separaten Beobachtungen und unterschiedlichen Bereichen am Himmel.

Mit einer speziellen Technik wurde der Hintergrund am Bild entfernt und die Filamente von den umgebenden Strukturen isoliert. Das komplette Bild soll in einem zusätzlichen Paper veröffentlicht werden.

Untersucht wurden die Magnetfelder der Filamente sowie die Bedeutung von kosmischer Strahlung beim Erhellen dieser Magnetfelder. Das Forscher*innenteam hatte zuvor herausgefunden, dass die entdeckten Radiowellen von kosmischen Strahlenpartikel stammen, die mit dem Magnetfeld der Filamente kollidieren. Dadurch würden sie zu Geschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit angetrieben.

Die Filamente könnten den Forscher*innen zufolge mit einer früheren Aktivität des supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße in Zusammenhang stehen. Auch könnten sie mit gigantischen Blasen, die Radiowellen freisetzen, zusammenhängen.

Warum die Filamente in Clustern auftreten und in solch präzisen Entfernungen zueinander angeordnet sind und woher sie stammen, soll noch erforscht werden. Auch ist unklar, ob sich die Filamente im Laufe der Zeit bewegen oder verändern.

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