Weltraumschrott zerstörte chinesischen Militär-Satellit
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Jetzt wurde die Ursache für eine teilweise Zerstörung eines chinesischen Militär-Satelliten im All bekannt. Die US Space Force meldete im März, dass der Yunhai 1-02, ein Militär-Satellit, der im September 2019 von China ins All geschickt wurde, beschädigt wurde. Es war damals nicht klar, was passiert war. Nun liefert der Satelliten-Tracker Jonathan McDowell einem Bericht von Space.com zufolge eine passende Erklärung.
Neuer Vermerk im Katalog
McDowell war vor wenigen Tagen etwas im Space-Track.org-Katalog aufgefallen. Dieser Katalog ist registrierten Nutzer*innen zugänglich und darin war eine Notiz versteckt, die das „Objekt 48078“ betraf. Dort stand dabei „Zusammenstoß mit einem Satelliten“. Diese Art des Kommentars bei einem Objekt sei neu, erklärte McDowell.
Genau weil er diese Art von Kommentar noch nie gesehen hatte, interessierte sich McDowell nun näher für das „Objekt 48078“. Er fand heraus, dass es sich dabei um einen Teil einer russischen Rakete handelte, der Tselina-2, die im September 1996 ins All geschickt worden war. Das besagte Objekt war ein Teil dieser Rakete gewesen, jetzt aber Weltraumschrott. Acht Teile der russischen Rakete wurden insgesamt getrackt.
Die beiden kamen sich zu nahe
McDowell fragte sich dann, mit welchem Satelliten das besagte Objekt zusammengestoßen war und kam auf die Yunhai 1-02, die am 18. März diesen Jahres beschädigt worden war. Er konnte rausfinden, dass der Satellit und das Teil Weltraumschrott um diese Zeit tatsächlich nicht weiter als einen Kilometer voneinander entfernt waren, wie die Tracking-Software festgestellt hatte. Berücksichtigt man die minimalen Fehlerraten bei der Einschätzung der Entfernung ist der Aufprall des Objekts auf dem Satelliten mehr als nur wahrscheinlich.
Die Yunhai 1-02 "überlebte" den Zwischenfall allerdings. Trotz des Zusammenstoßes sendet der Satellit Amateurfunkern zufolge noch Signale aus einer Höhe von 780 Kilometer. Ob der Satellit noch für das zu gebrauchen ist, wofür er eigentlich geschaffen wurde, ist jedoch unklar.
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