Teleskop soll sich im All selbst zusammensetzen und Exoplaneten fotografieren
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Ein NASA-Forschungsteam will ein Weltraumteleskop entwickeln, das sich im All selbst zusammenbaut. Von seinem Einsatzort aus soll das Instrument in der Folge einen Exoplaneten fotografieren und damit das erste Multipixelfoto liefern. Laut dem Physiker Slava Tureyshev vom Jet Propulsion Laboratory der NASA ist geplant, statt eines einzelnen großen Teleskops, das über ein Sonnensegel mit einer Spiegelgröße von einem Meter verfügt, mehrere kleine Teilsonden in den Weltraum geschickt werden. Denn das würde weniger Zeit zum Reisen in Anspruch nehmen würde.
Diese sogenannten Cubesats wären mit eigenen Sonnensegeln ausgestattet. Sie könnten den Gravitationsschub der Sonne nutzen und sich mit den Sonnensegeln Schwung holen. Dies ist eine bewährte Methode, die auch schon bei der Parker Solar Probe angewandt wurde.
Um den Exoplaneten abzubilden, soll die Gravitationslinse zum Einsatz kommen. Massereiche Objekte biegen Lichtstrahlen. Wie in einem Teleskop wird das Aufzeichnen weit entfernter Objekte dadurch verbessert.
Schneller und weiter
Die kleinen Teilsonden sollen sich dem Konzept nach auf ihrer 25-jährigen Reise zum "Sonnengravitationslinsenpunkt" (SGL) selbst zusammenbauen und ihre Sonnensegel dann abwerfen. Dieser „Punkt“ sei genau genommen eigentlich eine gerade Linie zwischen dem Stern, um den sich der jeweilige Exoplanet befindet, und irgendwo zwischen 550 und 1.000 Astronomische Einheiten (AE) auf der anderen Seite der Sonne.
Die Entfernung sei viel größer, als jene, die Voyager 1 in 44 Jahren zurückgelegt hat, nämlich 156 AE. Das neue Teleskop könnte also eine dreimal größere Entfernung in fast der Hälfte der Zeit zurücklegen. Das Projekt wird mit 2 Millionen US-Dollar gefördert. Welcher Exoplanet fotografiert werden soll, steht aktuell aber noch in den Sternen.
Die Studie ist über Arxiv verfügbar.
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