Star Trek actor William Shatner experiences weightlessness on Blue Origin's NS-18 suborbital flight mission
© via REUTERS / BLUE ORIGIN

Science

Shatner über Weltraumflug: “Fühlte sich an wie ein Begräbnis”

Nach seinem Weltraumflug hatte der Star-Trek-Schauspieler William Shatner die Hoffnung, die „ultimative Katharsis“ zu erreichen. Stattdessen hinterließ der historische Flug ein Gefühl der Trauer, eine „überwältigende Traurigkeit“ sowie eine neue Wertschätzung für die Schönheit unseres Planeten. Das geht aus seinem Buch „Boldly Go: Reflections on a Life of Awe and Wonder“ hervor. 

„Meine Reise ins All sollte eine Feier sein. Stattdessen fühlte sie sich wie eine Beerdigung an“, fasst Variety aus dem Buch zusammen. Shatner ergänzt: „Ich liebe das Mysterium des Universums. Ich liebe alle Fragen, die uns über Tausendne von Jahren der Erforschung und Hypothesen erreicht haben… aber als ich in die gegengesetzte Richtung geschaut habe, ins All, war kein Mysterium, keine majestätische Ehrfurcht zu erkennen... alles, was ich sah, war Tod“.

Dunkle, schwarze Leere

Shatner flog im vergangenen Oktober mit Jeff Bezos' Blue Origin ins All. Die vierköpfige Crew näherte sich dabei der Kármán-Linie – eine gedachte Grenze in einer Höhe von 100 Kilometern über dem Meeresspiegel. Heute beschreibt er die Sicht aus dem Fenster der Kapsel als eine „kalte, dunkle, schwarze Leere… tief, einhüllend, allumfassend“.

Alles, was er je gedacht hatte und zu sehen erwartet hatte, war falsch, heißt es.

Schönheit ist auf der Erde

Der Captain-Kirk-Darsteller brach bei der Landung in Tränen aus – er habe die „tiefgreifendste Erfahrung gemacht, die er sich habe vorstellen können. Damals noch sagte er, er hoffe, sich nie davon zu erholen. 

Heute wisse er aber, „dass die Schönheit nicht da draußen ist, sondern hier unten, bei uns“. Seine Verbindung zur Erde habe sich vertieft. „Der Kontrast zwischen der bösartigen Kälte des Alls und der warmen, nährenden Erde unter mir erfüllte mich mit überwältigender Traurigkeit“.

Tierarten sterben aus

Das Einmischen der Menschen in die Natur macht ihm offenbar zu schaffen. Täglich würden wir uns laut dem Kanadier mit dem Wissen um eine weitere Zerstörung der Erde durch die menschliche Hand konfrontiert sehen. „Das Aussterben von Tierarten, Flora und Fauna… Dinge, deren Entwicklung 5 Milliarden Jahre gedauert hat, und plötzlich werden wir sie wegen der Einmischung der Menschen nie wiedersehen“, schreibt er. 

Shatners Buch wurde von Atria Books publiziert.

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