Wissenschaftler bauen Aufzug im Weltall
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Wissenschaftler der Shizuoka University wollen gemeinsam mit verschiedenen Partnern einen Aufzug im Weltraum bauen, wie unter anderem die japanische Zeitung The Mainichi berichtet. Das Projekt nährt erneut Träume von Aufzugfahrten in den Weltraum, wie sie unter anderem in Arthur C. Clarkes Science-Fiction-Roman „Fahrstuhl zu den Sternen“ beschrieben werden. Bis es allerdings so weit ist, gibt es noch viele Herausforderungen zu bewältigen.
Im geplanten Experiment der Universität ist vorerst geplant, dass zwei Cubesats mit jeweils einer Kantenlänge von zehn Zentimetern von der internationalen Raumstation ISS ins All gelassen werden. Die beiden Satelliten werden mit einem zehn Meter langen Kabel verbunden. Mittels eines Motors wird sich ein kleiner Container an diesem Kabel entlang bewegen. An den Satelliten angebrachte Kameras werden das Verhalten des Containers dokumentieren.
Start am 11. September
Die beiden Mikrosatelliten sollen schon am 11. September gemeinsam mit anderen kleinen Satelliten zur ISS transportiert werden. Es wird das erste Mal sein, dass sich ein Container im Weltraum entlang eines gespannten Kabels bewegt. Sollte dieser Versuch Erfolg haben, so ist dies ein weiterer Schritt in Richtung Weltraumaufzug – also die eingangs erwähnte Vision, dass Menschen und Güter per Aufzug ins All transportiert werden.
An dieser Vision arbeitet auch das japanische Unternehmen Obayashi, das als Partner beim aktuellen Projekt auftritt. Gleichzeitig forscht der Konzern an einem eigenen Weltraumaufzug-Projekt, bei dem sechs Kabinen mit Abmessungen von 18 mal 7,2 Metern und einer Transportkapazität von 30 Passagieren von der Erde über ein Seil bis auf eine Höhe von 36.000 Kilometern transportiert werden.
Chancen und Risiken
Wissenschaftler und Unternehmer sehen vor allem deshalb Potenzial in der Technologie, weil sie deutlich günstiger als herkömmliche Transportwege ist: „Zumindest in der Theorie ist ein Weltraumaufzug plausibel“, sagt Yoji Ishikawa, Leiter des Wissenschaftlerteams. Dabei gibt es jedoch noch etliche Hürden zu meistern – allen voran das Kabel, an dem die Gondeln entlangfahren, denn dieses muss stabil sein und zum Beispiel auch kosmischer Strahlung standhalten können. Hinzu kommt die Frage, wie man die für den Aufzug nötige Energie ins All bringt und wie man den Aufzug gegen Kollisionen mit Weltraumschrott und Asteroiden schützt.
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