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Start-ups

Der österreichische Life-Science-Sektor boomt

„Life-Science-Unternehmen kümmern sich darum, dass unser Leben besser wird“, sagt Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Sie präsentierte den Life Science Report Austria 2018, der ein sehr positives Bild zeichnet.

Der Life-Science-Sektor, zu dem Medizintechnik, Biotechnologie und Pharma zählen, hat in Österreich 2017 einen Branchenumsatz von 22,4 Milliarden Euro erreicht. Das entspricht einer Steigerung von 17 Prozent gegenüber 2014 – dem letzten Jahr, in dem die Zahlen für den Life-Science-Sektor erhoben wurden. Über 900 Unternehmen mit 55.500 Mitarbeitern sind in diesem Sektor tätig.

Förderungen

„Wir setzen auf Innovation und Exzellenz“, sagt Schramböck: „Mir ist es wichtig aufzuzeigen, dass die Branche Wohlstand und Arbeitsplätze schafft. Sie ist eine wichtige Lebensader für den Wirtschaftsstandort.“ Maßgeblich an dem Erfolg sei das Austria Wirtschaftsservice (aws) beteiligt. Mit den Förderprogrammen LISA (Life Science Austria) Preseed und LISA Seed werden Unternehmen bereits in der frühen Phase unterstützt.

„In der Vorgründerphase gibt es eine erste wesentliche Unterstützung von bis zu 200.000 Euro. Danach gibt es die Seed-Unterstützung mit bis zu 800.000 Euro“, erklärt aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister: „Der Seed-Zuschuss ist bedingt. Wenn das Unternehmen erfolgreich ist, fließen bis zu 50 Prozent zurück, die dann wiederum zur Förderung anderer Unternehmen genutzt werden.“

Marinomed

Sehr erfolgreich sind laut Sagmeister ein Viertel der geförderten Unternehmen. 50 Prozent sind einigermaßen erfolgreich und ein Viertel scheitert. Ein Beispiel für eines der erfolgreichen Unternehmen ist die Wiener Biotech-Firma Marinomed.

Das Unternehmen wurde 2006 gegründet. „Wir haben eine Methode gefunden um schwer lösliche Stoffe löslich zu machen. Das könnte man zwar auch mit Flugzeugbenzin, allerdings wäre das dann nicht sehr verträglich, wenn man sich die Arznei in die Nase sprüht oder in die Augen tropft“, sagt der CEO Andreas Grassauer. Marinomed liefert heute Nasen- und Rachensprays in über 30 Länder. „Ohne das Kammernetzwerk, das wir in Österreich haben, wäre die Expansion nach China nicht möglich gewesen“, so Grassauer.

Life Science in Zahlen

Medizintechnik ist der größte Bereich von Life Science in Österreich. Hier sind mehr als 550 Unternehmen und 26.630 Mitarbeiter tätig. Bei der Biotechnologie sind es 127 Unternehmen und 1830 Mitarbeiter. Im Pharma-Bereich sind 35 Unternehmen aktiv, mit 3600 Mitarbeitern.

Die meisten Life-Science-Unternehmen gibt es in Wien: Hier sind 481 Unternehmen ansässig mit 22.930 Mitarbeitern. Das Schlusslicht im Bundesländervergleich ist das Burgendland mit neun Unternehmen und 140 Mitarbeitern.

Geforscht wird in diesem Bereich an 55 Forschungsstätten. Dieser umfasst über 21.000 Mitarbeiter, die in der Forschung oder Ausbildung tätig sind. Die Anzahl der Studierenden in dem Bereich ist über 67.000.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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