Nach 100 Millionen Investment: Bekannter E-Bike-Hersteller ist pleite
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Das Start-up VanMoof, das sich auf E-Bikes im simplen und eleganten Design spezialisiert hat, ist bankrott. Es war laut The Verge einst die „am meisten unterstützte E-Bike-Firma der Welt“. 100 Millionen Euro bekam das Start-up, das sich während der Corona-Pandemie vorgenommen hatte, groß international zu expandieren.
VanMoof könnte schuldenfrei übernommen werden
Vergangene Woche wurde der Gläubigerschutz beantragt. Am 17. Juli wurde das Unternehmen dann vom Bezirksgericht Amsterdam für bankrott erklärt, wie Reuters berichtet. Nun prüfen aktuell 2 Kurator*innen, ob die Vermögenswerte verkauft werden können und ob jemand Externer das Unternehmen etwa umstrukturieren und weiterführen kann.
Das bedeutet in der Praxis: Im Grunde könnte ein Unternehmen die Geschäftstätigkeit und Vermögenswerte von VanMoof aufkaufen, ohne die Verantwortung für die ausstehenden Schulden des Unternehmens übernehmen zu müssen.
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Dank an die Mitarbeiter*innen
The Verge hat einen Brief der beiden Gründer, Taco und Ties Carlier, an die Mitarbeiter*innen veröffentlicht. Darin entschuldigen sie sich bei der Belegschaft, dass es ihnen leider nicht gelungen sei, ein Zukunftskonzept zu finden. Sie bedankten sich bei der Belegschaft. „Wir sind traurig, aber vor allem sind wir sehr stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben. Für uns war es die Ehre unseres Lebens und auch wenn die aktuelle Ausgabe von VanMoof heute endet.“
VanMoof-Besitzer*innen, aufgepasst
Doch was bedeutet die Pleite jetzt für VanMoof-Besitzer*innen? Es kommt auf jeden Fall eine Phase der Unsicherheit, was maßgeschneiderte Teile und Services betrifft. Alle Reparaturarbeiten und Teillieferungen sind eingestellt. Für jene, die gerade ein neues E-Bike angezahlt, aber noch nicht erhalten haben, kann ein Antrag im Insolvenzverfahren gestellt werden. Für jene, die ihr E-Bike gerade in Reparatur geschickt haben, wird es eine Lösung geben, dass diese "irgendwann in einem VanMoof Store abgeholt werden könnten", heißt es vage.
E-Bike-Besitzer*innen wird empfohlen, schleunigst den „digitalen Schlüssel“ herunterzuladen, falls die Server von VanMoof offline gehen sollten. Das Unternehmen selbst, behauptet, dass das nicht passieren wird. Die E-Bikes sollen „funktionsfähig und fahrbar“ bleiben. „Wir sind bestrebt, unsere Apps und Server online zu halten und die laufenden Dienste für die Zukunft sicherzustellen“, heißt es.
Es gibt aber bereits eine Lösung, falls die VanMoof-Server doch noch offline gehen: Das belgische E-Bike-Startup Cowboy hat laut t3n eine App namens Bikey entwickelt, mit der die Grundfunktionen der Vanmoof-Bikes ohne eine Verbindung zu VanMoofs-Servern weiter genutzt werden können, sofern zuvor die digitalen Schlüssel heruntergeladen worden sind.
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