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Start-ups

Wie viel 2018 in österreichische Start-ups investiert wurde

Spitzenreiter ist das auf die Vermittlung von Gruppenreisen spezialisierte Start-up TourRadar, das im vergangenen Jahr 42,5 Millionen Euro an Investitionen einsammeln konnte, gefolgt vom Klagenfurter Video-Streamingspezialisten Bitmovin (24,4 Mio. Euro) und dem Zahlungsdienstleister Bluecode aus Wien (11,2 Mio. Euro). Ingesamt wurden laut dem am Dienstag präsentierten Austrian Startup Report im vergangenen Jahr 238 Millionen Euro in heimische Start-ups investiert. Im Vergleich dazu waren es im Jahr davor 133 Millionen Euro. Bei der vom Seriengründer Florian Kandler bereits zum vierten Mal veröffentlichten alljährlichen Erhebung werden Deals über 250.000 Euro gezählt. 2018 waren dies immerhin mehr als 100.

"Signal für die Community"

Zugenommen hat die Anzahl der großen Investments. So konnten etwa auch die Start-ups Greenstorm, Themis Bioscience und Crate.io jeweils rund zehn Millionen Euro lukrieren. Deals über zwei Millionen Euro seien stärker gewachsen als kleinere Investments, sagt Kandler. Investments von fünf Millionen Euro und mehr hätten sich im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Das zeige, dass die Unternehmen reifer würden, meint Kandler: "Sie schaffen es noch größere Summen zu holen. Für die stärker werdende Start-up Community ist das ein Signal."

Die Start-ups profitieren auch davon, dass es immer mehr größere Finanzquellen in Österreich gibt. Der Anteil ausländischer Investoren ging hingegen leicht zurück.

Bundesländer holen auf

Wien ist mit 145 Millionen Euro Investitionen und einem Anteil von mehr als 60 Prozent als Start-up-Standort zwar noch dominant, aber auch die Bundesländer holen auf. Dabei stechen vor allem die Steiermark (24,8 Mio. Euro), Kärnten (25 Mio. Euro) sowie Oberösterreich und Tirol hervor. In Tirol konnte sich etwa das E-Mobilitäts-Start-up Greenstorm ein Investment in Höhe eines achtstelligen Betrages sichern. In Oberösterreich wiederum kam es zu einer Reihe kleinerer Investments, die sich im Gesamtjahr auf mehr als 5,6 Millionen Euro summierten.

Im Schnitt seien heimische Start-ups rund sechs Monate auf Investorensuche, sagte Kandler und würden dabei mehr als 33 Investoren kontaktieren: "Das Angebot hat zugenommen."

Die größten Investments in heimische Start-ups 2018

  1. TourRadar, 42,5 Millionen Euro
  2. Bitmovin, 24,4 Millionen Euro
  3. Bluecode 11,2 Millionen Euro
  4. Greenstorm, rund 10 Millionen Euro
  5. Themis Biosience, 10 Millionen Euro
  6. Crate.io, 9,7 Millionen Euro
  7. Storebox, fünf Millionen Euro +
  8. Nuki, fünf Millionen Euro +
  9. Eversports, fünf Millionen Euro +
  10. Usound, fünf Millionen Euro +
  11. Findologic, fünf Millionen Euro +

Series-A am schwierigsten

Am schwierigsten sei die Series-A-Finanzierung, sagte TourRadar-Gründer Travis Pittman. Das Start-up müsse  beweisen, dass das Geschäftsmodell funktioniere und Zahlen liefern: "Geschichten erzählen reicht dann nicht mehr", sagt der Gründer. Dann gehe es um Umsätze und die müssten stimmen, pflichtete ihm Eversports-Chef Hanno Lippitsch bei, dessen Unternehmen 2018 mehr als fünf Millionen Euro an Land ziehen konnte.

Fachkräftemangel

Große Herausforderungen sehen die Gründer im Fachkräftemangel. Erfahrene Mitarbeiter aus dem Technik- und Marketing-Bereich nach Wien zu bekommen, sei schwierig, sagte TourRadar-Gründer Pittman, dessen Start-up zuletzt von 80 auf 240 Mitarbeiter anwuchs. "Investitionen in gute Leute zahlen sich aus", meinte Bluecode-Chef Christian Pirkner. Wichtig sei es, die Strukturen für das Wachstum zu schaffen, betonte Lippitsch.

Sollen Investoren auch Berater sein? Das hänge von der Phase ab, in der sich ein Start-up befinde, meinte Pittman. Wenn man anfange, brauche man Hilfestellungen. "Es müssen Leute sein, die man mag", meinte Eversports-Gründer Lippitsch. "Rat können viele geben", sagte hingegen Bluecode-Chef Pirkner: "Wichtig ist, wie sich Investoren in der Krise verhalten."

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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