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Arc im Test: Diese App will das Surfen im Web revolutionieren

Wer sich durch das World Wide Web bewegen möchte, kommt ohne Browser nicht voran. Über die Jahre sind Namen wie Internet Explorer, Netscape oder Opera an uns vorbeigezogen, heute dominiert vor allem Chrome bzw. Chromium den Markt, mit Firefox in der Rolle des Gegenspielers. Um auf dem Browsermarkt hervorzustechen, braucht es Features, die sich abheben. Arc möchte genau diese Features bieten.

Bei Arc handelt es sich um einen neuen Browser aus dem Hause The Browser Company. Das New Yorker Unternehmen hat sich im Dickicht von Browsern das Ziel gesetzt, einen neuen Ansatz abseits der klassischen Erfahrung zu bieten.

Arc soll dabei als eine Art Betriebssystem für das Web dienen, das mit Zusatzfeatures und Applikationen direkt im Browser die Erfahrung beim Surfen und das Interagieren mit Webseiten neu gestaltet. Ein zentraler Punkt ist hier auch Künstliche Intelligenz.

Während der Browser bisher nur eingeschränkt und vor allem in geschlossenen Betas verfügbar war, erreicht dieser nach und nach die verschiedenen Plattformen. Derzeit sind iOS, macOS und seit einer Woche auch Windows vertreten. 

Wider den Gewohnheiten

Wer mit Arc durchstarten möchte, braucht dafür nicht viel mehr als die App und eine 10-sekündige Einführung. Unter iOS als „Arc Search“ verfügbar, zeigt uns die App hier gleich, warum Arc anders als die anderen Browser ist. 

Starten wir die App, sehen wir weder eine Adressleiste noch Schaltflächen zum Teilen, Vor- und Zurückwechseln oder für Tabs. Stattdessen poppt einfach nur ein Fenster auf, in dem „Search… 👀“ steht. 

Diese Suchleiste kann für verschiedene Dinge genutzt werden. Wir können einerseits eine klassische Web-Adresse wie etwa „futurezone.at“ eingeben und uns direkt zur gewünschten Webseite schicken lassen. Wir können aber auch nach Informationen suchen und Arc seine AI-Features ausspielen lassen. 

Gebe ich den Begriff einfach nur in die Suchleiste ein, schickt uns Arc direkt zu Google. Die Magie versteckt sich aber hinter dem Button „Browse for me“, den wir beim Eintippen des Begriffs anwählen können.

Suchen wie mit ChatGPT

Einmal auf „Browse for me“ getippt, können wir Arc beim Denken zusehen. Gebe ich etwa „Was soll ich heute essen“ ein, beginnt der Browser einige Informationen auszuspucken. Am oberen Rand generiert Arc verschiedenen Kärtchen, die unter anderem zur Google-Suche und in diesem Fall einschlägigen Seiten zum Thema Kochen führen.

Darunter bereitet die App uns aber à la ChatGPT Informationen direkt in mundgerechten Häppchen vor. Im Falle meiner Essensanfrage erhalten wir eine Liste an Gerichten, die wir kochen könnten. Tippen wir auf einen der Vorschläge, spuckt Arc wiederum verschiedene Rezept aus. Arc fasst dabei auf einer Seite unterschiedlichste Quellen und Informationen zusammen, die wir uns direkt ausgeben lassen oder besuchen können. 

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Seiten neue Erleben

Es ist aber nicht nur die Suche, bei der Arc seine Stärken ausspielt. Auch beim klassischen Besuchen einer Webseite kann mit der KI hantiert werden. Möchten wir bei Wikipedia etwa mehr zu einem Thema erfahren, kann uns Arc schnell helfen.

Durch einfaches Zusammenziehen von 2 Fingern startet Arc das Summarize-Feature. Die App analysiert dazu den Text und gibt eine kurze, gegliederte Zusammenfassung aus, die uns einen Überblick verschafft. Nicht möglich ist aber derzeit, nur gewisse Ausschnitte analysieren zu lassen. Es können immer nur ganze Webseiten verkürzt werden.

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Gerade am Anfang ist die Oberflächenführung in Arc etwas gewöhnungsbedürftig. Statt alles über eine Suchleiste einzugeben, können wir hieran gleich 3 verschiedenen Stellen eine Suche starten bzw. URLs eintippen. Um eine Eingabe zu starten, sind aber immer mindestens 2 Tippgesten notwendig.

Ein etwas ermüdender Umstand, wenn man klassische Browser gewohnt ist und vor allem viele Seiten direkt ansurft. Fluch und Segen sind auch die integrierten Content-Blocker. Zwar ist es begrüßenswert, dass Arc von Haus aus etwa Cookie-Banner abfertigt oder Tracker blockiert. Viel justieren lässt sich aber hier nicht. Die Blocker sind vom Start weg aktiv und lassen sich auf globaler und individueller Ebene ein- und ausschalten. 

Basics fehlen noch

Bis man überrissen hat, dass der Cookie-Popup-Blocker dafür verantwortlich ist, dass eine Webseite gerade nicht funktioniert, vergeht am Anfang etwas mehr Zeit als gewünscht. Leider lassen sich hier auch keine Anpassungen vornehmen, Arc kennt bei den Blocker-Optionen nur an und aus, aber keine Feinjustierung. 

Solche Details, wie auch eine fehlende Lesezeichenverwaltung, private Fenster und Tabs oder eine Übersetzung, müssen aber aufgrund des noch jungen Alters der App vorläufig verziehen werden. Die gerade einmal 3 Monate alte App scheint zumindest Ambitionen zu haben, mehr Features mit der Zeit zu integrieren. Die Desktop-Variante könnte hierfür ein Indikator sein.

Desktop-Variante ein Blick in die Zukunft

Die für macOS und seit knapp einer Woche auch für Windows frei zugängliche Browser-Variante bietet uns eine Vorschau, wohin man möglicherweise auch mit den mobilen Varianten kommen möchte. Die auf Chromium basierende und in Swift programmierte Anwendung arbeitet hier mit sogenannten Spaces, die uns die thematische Organisation unseres Browser-Alltags ermöglichen sollen.

Spaces wie auch Pins und Tabs finden sich in einer Seitenleiste, die für uns alles Wichtige in Arc vereint. Easel, ein weiteres Feature von Arc, agiert wie eine Tafel, auf der wir Screenshots, Notizen und andere Inhalte frei platzieren können, um etwa unsere Gedanken oder Recherchen festzuhalten. 

Ebenfalls besonders an der Desktop-Variante sind die verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten. Little Arc öffnet Links etwa in einem Popup, um einen schnellen Einblick zu ermöglichen. Mit Split-View können wir auch 2 Tabs nebeneinander packen, um zwei Seiten gleichzeitig im Blick zu haben.

Boosts erlauben uns, Webseiten so anzupassen, wie wir sie haben wollen. Per JS, CSS und HTML können Webseiten nach eigenem Geschmack modifiziert werden. Die erstellten Boosts können dann mit anderen geteilten werden. Dank „Sync with Arc“ lassen sich unsere Inhalte über die Geräte-Grenzen hinweg synchronisieren und überall bearbeiten. Eine Android-Version, die von vielen bereits schmerzlich vermisst wird, ist ebenfalls in Planung.

Fazit

Arc und seine neuen Ansätze bringen etwas Frische in das angestaubte Browser-Reich. Während zur vollwertigen Alternative noch Einiges fehlt, zeigen die Ansätze gerade bei der Desktop-Variante, dass einiges an Potenzial vorhanden ist. Ob Arc mehr wird, als nur ein weiterer Chromium-Browser, hängt aber vor allem vom zeitnahen Entwicklungsfortschritt ab. 

Arc Search ist kostenlos für iOS erhältlich. Arc ist kostenlos für macOS und Windows erhältlich.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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