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Georgien verwendet Open-Source-Corona-App aus Österreich

Seit rund drei Wochen entwickelt ein mittlerweile auf über 80 Personen angewachsenes Team aus ganz Österreich die Corona-Tracking-App NOVID20. Als erstes Land setzt nun Georgien diese App im Kampf gegen die Covid-19 Epidemie ein, teilte der Verein NOVID20 am Dienstag mit. Zudem machen die Entwickler den Quellcode der Applikation öffentlich zugänglich.

Bluetooth

Ziel des von zahlreichen Experten aus den Bereichen Softwareentwicklung, Data Science, Datenschutz und Recht getragenen gemeinnützigen Vereins war es, nach dem Vorbild von Tracking-Apps aus Asien eine adaptierte europäische Lösung zu entwickeln, die hilft, die Ansteckungsrate rasch zu minimieren, und gleichzeitig höchsten Datenschutzstandards entspricht.

Die App NOVID20 verwendet Bluetooth um festzustellen, welche Smartphones sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. Die beiden Telefone speichern dann die Identifikationsnummer des jeweils anderen Gerätes, sowie Datum und Uhrzeit des Kontaktes lokal und in verschlüsselter Form jeweils auf dem Handy. Wenn ein Nutzer eine Erkrankung meldet und diese verifiziert ist, wird die Kontaktinformation anonymisiert an die jeweiligen Mobiltelefone übertragen. Damit können potenziell infizierte Personen unverzüglich und anonym gewarnt werden.

"Einfach und effizient"

Den Entwicklern zufolge ist die App nun erstmals in Georgien unter dem Namen STOP COVID im Einsatz und kann dort kostenlos für Android und iOS heruntergeladen werden. "Die österreichische App ist einfach und effizient. Sie unterstützt uns dabei, schnell auf Infektionen reagieren zu können", wird die georgische Gesundheitsministerin Ekaterine Tikaradze in der Aussendung zitiert. Regierungen wird eine kostenlose Lizenz für die App gewährt, es werden nur Anpassungs- und Betriebskosten in Rechnung gestellt.

Nachdem es in Österreich bereits mit der "Stopp Corona"-App des Roten Kreuzes eine derartige Anwendung gibt, mache eine zweite App hierzulande keinen Sinn, erklärte ein Vertreter von NOVID20 gegenüber der APA. Man wolle das Rote Kreuz aber bei der Weiterentwicklung seiner App unterstützen. Angestrebt wird auch eine Kompatibilität mit der europäischen Corona-App-Initiative PEPP-PT, um die internationale Zusammenarbeit zu erleichtern.

Open Source

Die Entwickler stellen auch den Quellcode der App öffentlich zur Verfügung. Dieser ist ab sofort auf Github abrufbar. "Die Veröffentlichung als Open Source ist ein essenzielles Mittel, um sicherzustellen, dass die App auch tut was sie verspricht", so Andreas Petersson vom beteiligten Unternehmen Capacity Blockchain Solutions. Für ihn ist Datensouveränität ein essenzielles Recht von Menschen, auch in Zeiten von Corona seien User nicht gewillt, die Kontrolle über Ihre Daten aufzugeben.

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