Google stellt beliebten Chat-Dienst ein
Lange hat Google damit gedroht, jetzt ist es so weit: Hangouts wird eingestellt. Der Messaging-Dienst wird im November abgedreht.
Google empfahl schon in der Vergangenheit, von Hangouts auf die neuere App Google Chat zu wechseln. Diese ist auch in Gmail integriert.
Jetzt gibt es keinen freundlichen Hinweis mehr, Hangouts hinter sich zu lassen, sondern mahnende Nachrichten. Bis zur endgültigen Einstellung im November werden bereits einige Funktionen von Hangouts abgeschaltet bzw. nicht mehr so funktionieren, wie bisher.
Laut Google werden die meisten Gespräche, die in Hangouts geführt wurden, automatisch zu Chat transferiert. Der Übergang ist nahtlos: Einfach Google Chat am Smartphone installieren oder im Browser chat.google.com aufrufen, statt wie bisher hangouts.google.com. Wer will, kann über Google Takeout auch seine Hangouts-Daten herunterladen, bevor der Service im November eingestellt wird.
Langer Weg zum Ende von Hangouts
Hangouts war von 2013 bis 2016 Googles hauseigene, primäre Messenger-App. Sie wurde über 5 Milliarden Mal auf Smartphones installiert und konnte bei Bedarf auch die SMS-App ersetzen. 2016 führte Google den Messaging-Dienst Allo ein, der Hangouts ersetzen sollte. Der Dienst wurde 2019 wieder eingestellt.
Dieses Intermezzo sorgte dafür, dass Hangouts-User*innen skeptisch waren, auf andere Messenger-Apps von Google umzusteigen. Und obwohl das Ende von Hangouts schon 2018 angekündigt wurde, kann es von Privatuser*innen bis heute noch genutzt werden.
Google Chat ist jetzt jedenfalls eine brauchbare Alternative, obwohl auch diese App einen holprigen Start hatte. Zuerst wurde sie 2017 unter dem Namen Hangouts Chat veröffentlicht, um die User*innen von Hangouts wegzukriegen. Gleichzeitig wurde Hangouts Meet eingeführt, das wiederum die Videochat-Funktionen des normalen Hangouts ersetzen sollte. User*innen sollten jetzt also 2 Apps nutzen statt ihre bisher eine.
Im April 2020 wurde Hangouts Chat in Google Chat umgetauft, stand aber nur Business-User*innen zur Verfügung. Seit April 2021 können alle User*innen die App nutzen.