Google wirft rechtsradikale Parler-App aus Google Play Store
Google hat nach dem gewaltsam Sturm auf das US-Kapitol die App des rechtsradikalen Social-Media-Netzwerks Parler aus dem Google Play Store genommen. Der Sturm wurde auf der Plattform, aber auch auf der Seite Gab und in der Reddit-Community DonaldTrump, die inzwischen gesperrt wurde, offen diskutiert, wie Mashable schreibt. Parler wird insbesondere von Rechtsradikalen genutzt, die von anderen Plattformen verbannt wurden. Laut dem Fox News Moderator Sean Hannity habe auch Donald Trump einen Account auf dem umstrittenen Portal.
Google erklärt den Rauswurf der App damit, dass das Netzwerk „ungeheuerliche Inhalte“ zulasse, die zu Gewalt anstiften könnten. Das Unternehmen betont, dass Apps im Google Play Store über robuste Moderationsrichtlinien müssen.
Auch Apple droht
"Unsere langjährigen Richtlinien erfordern, dass Apps, die benutzergenerierte Inhalte anzeigen, über Moderationsrichtlinien und Durchsetzungsmaßnahmen verfügen, mit denen ungeheuerliche Inhalte wie Posts, die zu Gewalt anstiften, entfernt werden. Alle Entwickler stimmen diesen Bedingungen zu, und wir haben Parler in den vergangenen Monaten an diese klare Richtlinie erinnert. Wir sind uns dessen bewusst der fortgesetzten Veröffentlichung in der Parler-App, die andauernde Gewalt in den USA auslösen soll", schreibt Google.
Auch Apple hat gedroht, die App des Netzwerks aus dem App Store zu nehmen. Das Unternehmen forderte Parler dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, die Nutzer daran hindern, gemeinsam illegale und gewalttätige Aktivitäten zu planen. Ein verbesserter Plan zur Content-Moderation soll innerhalb von 24 Stunden einlangen, forderte Apple Parler Freitagmorgen auf.
Parler-CEO John Matze wolle die Richtlinien gegen Gewalt und illegale Aktivitäten zwar überarbeiten, "politisch motivierten Unternehmen und Autoritären, die freie Meinungsäußerung hassen", aber nicht nachgeben.