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WhatsApp schränkt nach Morden Weiterleiten von Nachrichten ein

Der Messenger schränkt das Weiterleiten von Nachrichten ein. Bisher konnten Nachrichten durch längeres Drücken an beliebig viele Kontakte weitergeleitet und so rasch verbreitet werden. Das neue Limit schränkt die Zahl auf maximal 20 Personen oder Gruppen ein, in Indien sogar auf fünf Stück. Die Maßnahme ist eine Reaktion auf Gerüchte, die in Indien über WhatsApp verbreitet wurden. Diese führten in mehreren Fällen zu Lynchjustiz und Morden, bei denen mehr als zwölf Menschen getötet wurden.

„Wir glauben, dass diese Veränderungen - die wir weiterhin überprüfen werden - dabei helfen, WhatsApp so zu bewahren, wie es vorgesehen war: als private Messaging-App“, schrieb WhatsApp in einem Blogpost. WhatsApp ist der bevorzugte Messenger in Indien und wird dort von mehr als 200 Millionen Menschen genutzt. Die indischen Behörden setzen WhatsApp-Eigentümer Facebook stark unter Druck und drohen mit Konsequenzen.

„Wenn Gerüchte und Falschmeldungen in böser Absicht verbreitet werden, kann das dafür verwendete Medium nicht einfach jegliche Verantwortung und Rechenschaft ablegen“, gab das indische Technologie-Ministerium am Donnerstag in einer Aussendung bekannt. Sollte Facebook das Problem nicht in den Griff bekommen, drohen rechtliche Konsequenzen und WhatsApp werde wegen Beihilfe belangt.

WhatsApp führte erst kürzlich eine Funktion ein, die darauf hinweist, wenn eine Nachricht weitergeleitet wurde. Damit hoffte man, den Effekt von weitergeleiteten Nachrichten, die oftmals Falschmeldungen enthalten, abzuschwächen. Indien ist einer der am schnellsten Mobilfunkmärkte der Welt, hatte aber auch immer wieder mit der rasanten Digitalisierung zu kämpfen. Bereits 2011 führte man ein SMS-Limit ein, um das Spam-Problem einzudämmen. Nutzer konnten lange Zeit maximal 100 SMS pro Tag verschicken, 2016 wurde das Gesetz auf 200 SMS pro Tag gelockert.

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