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5G-Auktion: So viel haben die Mobilfunker bezahlt

Die Versteigerung von Funkfrequenzen für die neueste Mobilfunkgeneration 5G hat rund 202 Millionen Euro in den Staatshaushalt gespült. „Alle Frequenzpakete aus den Bereichen 700, 1.500 und 2.100 MHz wurden vergeben“, teilte die Regulierungsbehörde RTR am Freitag mit. Nach 60 Bietrunden wurde die Versteigerung abgeschlossen.

Im Zuge der Multibandauktion 2020 hat Magenta Telekom 100 MHz Spektrum zu einem Gesamtpreis von 86,7 Millionen Euro erworben. Konkret hat Magenta Telekom jeweils 2x20 MHz im 700 MHz Band, 1x20 MHz im 1.500 MHz Band und 2x15 MHz im 2.100 MHz Band erworben.

Hutchinson Drei hat für 49,5 Millionen Euro 2x10 MHz im Bereich 700 MHz erworben, 2x20 MHz im Bereich 2.100 MHz und 1x30 MHz im 1.500 MHz Band.

A1 erwarb 2x25MHz im 2.100 MHz Band und 1x30 MHz im Bereich 1.500 MHz. Dafür wurden rund 65,6 Millionen Euro fällig.

Die vergleichsweise geringe Summe von 202 Millionen Euro ergab sich vor allem aus den hohen Auflagen für die Mobilfunker. 2013 wurden bei der 4G-Auktion noch über eine Milliarde Euro in die Kassen gespült.

30 Mbit/s garantiert

Die Einnahmen aus der Auktion sollen direkt in den Netzausbau fließen. 2.100 Katastralgemeinden gelten bisher als unterversorgt mit Breitband. 1.702 davon sollen mit den jetzt vergebenen 5G-Frequenzen in Zukunft eine leistungsfähige Breitbandversorgung erhalten.

„Diese 1.702 Gemeinden sind bisher nicht versorgt worden, weil sich daraus kein wirtschaftlicher Nutzen für die Betreiber geboten hat. Aber jeder soll auch in seiner Berghütte arbeiten können“, sagt Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Fachbereich Telekommunikation und Post. Zudem soll der Ausbau IoT-Projekte in der Präzisionslandwirtschaft ermöglichen.  

Darüber hinaus verpflichten sich die Mobilfunker, jedem Nutzer eine Downloadgeschwindigkeit von 30 Mbit/s und eine Uploadgeschwindigkeit von 3 Mbit/s zu garantieren. „Wenn sich die Betreiber nicht an die Vorgaben halten, wird es teuer“, so Steinmaurer.

Rabatte für Mobilfunker

A1 verzichtete vollständig auf das 700 MHz Band. Es ist an die Auflage geknüpft, bis 2027 in 900 der 1.702 unterversorgten Gemeinden einen flächendeckenden Netzausbau zu gewährleisten. So verpflichtet sich A1 zu einem Ausbau in 349 Kastralgemeinden. Drei verpflichtete sich zur Versorgung von 738 Kastralgemeinden (43 Prozent). 

Obwohl Drei in allen drei Frequenzspektren zugegriffen hat, bezahlte der Mobilfunker aber weniger als A1. „Für die tatsächliche rasche 5G Versorgung benötigen wir jedoch jetzt auch den guten Willen und die Mithilfe der Gemeinden und moderate Mieten für Antennenstandorte auf öffentlichen Gebäuden, so Jan Trionow, CEO von Drei, in einer Aussendung.

Da Drei den Ausbau in besonders vielen Gemeinden übernehmen will, erhielten sie einen höheren Rabatt und bezahlten für mehr Frequenzen eine geringere Summer als A1. Insgesamt wurde den Mobilfunkern so knapp unter 100 Millionen Euro erlassen, erklärt Steinmaurer am Freitag in einer Pressekonferenz.

Klaus M. Steinmaurer (mitte) bei der RTR-Pressekonferenz

Bedeutender Meilenstein

„Der erfolgreiche Abschluss der 5G-Frequenzauktion ist ein bedeutender Meilenstein, um die Ziele dieser Bundesregierung zu erreichen“, kommentierte Telekommunikationsministerin Elisabeth Köstinger das Ergebnis der Frequenz-Versteigerung.

„Wir wollen bis 2030 eine flächendeckende Versorgung mit festen und mobilen Gigabitanschlüssen sicherstellen und Österreichs Rolle als 5G Vorreiter weiter ausbauen. Wichtig ist, dass bislang unterversorgte Gebiete künftig eine deutlich bessere Anbindung erhalten werden.“

Ob die 400 Kastralgemeinden, die auch nach der Auktion unterversorgt bleiben, zukünftig auf einen Ausbau hoffen können, bleibt abzuwarten. „Wenn sich Gemeinden gegen einen 5G-Ausbau entscheiden, können die Betreiber sie tauschen“, beschreibt Steinmaurer das Prinzip. Der 5G-Ausbau bedeute im Übrigen auch, dass der Glasfaserausbau vorangetrieben würde: Wir haben hier einen entsprechenden Schub vor uns.

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