AT&S verzeichnet erstmals über eine Milliarde Halbjahresumsatz
Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S konnte erstmals in der Unternehmensgeschichte über eine Milliarde Euro Halbjahresumsatz verzeichnen. Insgesamt setzte das Unternehmen seinen Wachstumskurs fort. Für das Gesamtjahr 2022/23 wird ein Umsatz von 2,2 Milliarden Euro erwartet.
Die neue CFO Petra Preining sowie CEO Andreas Gerstenmayer zeigten sich bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz mehr als zufrieden. Der Konzernumsatz steigt im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 um 53 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro an. Währungsbereinigt macht das immer noch einen Anstieg um 37 Prozent aus.
Gute Entwicklung in China
Haupttreiber für die Steigerung war die Entwicklung am chinesischen Standort in Chongqing, wo ABF-Substrate hergestellt werden. “Wir sind technologisch unter den Top 3 der Substratlieferanten”, verrät Gerstenmayer. Die US-Sanktionen gegen Chinas Chipindustrie stellen den Konzern nicht vor große Probleme. Außerdem diversifiziere man die Investitionen, etwa in den malaysischen Standort Kulim oder in das neue Substrat-Center in Leoben.
Das EBITDA, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern oder Abgaben, erhöhte sich um 141 Prozent von 131 Millionen auf 315 Millionen Euro. Dabei profitierte AT&S von Wechselkurseffekten, ohne wäre das EBITDA “nur” um 83 Prozent gewachsen. Der Nettogewinn lag bei 224 Millionen Euro.
Konzentration auf Serverchips
Im kommenden Geschäftsjahr will sich AT&S weiter auf den Produktionsanlauf der neuen Kapazitäten im Werk III in Chongqing konzentrieren, sowie die Investitionen in Malaysien und Leoben weiter antreiben. Im Konsument*innenenbereich sieht Gerstenmayer momentan ein Plateau erreicht. Wachstumschancen sieht der AT&S-CEO aber weiterhin im mobilen High-End-Bereich - sprich 5G-Geräten - und bei neuen Chiparchitekturen für Server.
Für das Geschäftsjahr 2022/23 plant das Management Investitionen von bis zu 1 Milliarde Euro, wobei für Basisinvestitionen 150 Millionen Euro veranschlagt sind. Beim Bau des R&D-Centers in Leoben sei man im Zeitplan und auch das Finden von Mitarbeiter*innen gehe sogar schneller als geplant voran.
Energieversorgung ist gesichert
Durch den Krieg in der Ukraine bemühte sich das Unternehmen möglichst autonom bei seiner Energieversorgung zu sein. “Wir können von einem Tag auf den anderen von Gas auf Öl umschalten”, sagt der CEO. Langfristig sei man natürlich bemüht, auf erneuerbare Energien umzustellen. Das Werk im malaysischen Kulim würde zu etwa 40 Prozent aus Sonnenenergie versorgt werden.