Russland bekommt meist kaputte Chips aus China
Durch die Sanktionen gegen russische Unternehmen werden die Computerchips in Russland knapp. Und da sie vom offiziellen Markt abgeschnitten sind, sind Firmen gezwungen, auf den chinesischen Schwarzmarkt auszuweichen. Die Qualität der Chips ist dort allerdings miserabel.
40 Prozent der Chips defekt
Die russische Wirtschaftszeitung Kommersant berichtet, dass bis zu 40 Prozent der auf dem chinesischen Schwarzmarkt erhältlichen Chips defekt sein sollen. Vor Beginn der Sanktionen sei die Rate der defekten Chips bei 2 Prozent gelegen. Für Unternehmen ist das ein enormes Problem, da jede Charge von Chips getestet werden muss, bevor sie in einem Gerät verbaut wird.
Welche Chips genau betroffen sind, gibt Kommersant nicht an. Es soll sich unter anderem um LCD-Module handeln, die vielerorts verbaut sind - von Handys bis zur Waschmaschine. Ein nicht weiter genannter Branchenexperte soll das Problem laut der Zeitung bestätigt haben.
Elektronik in Russland dürfte teurer werden
Der Generaldirektor des Marktanalysten Center for Modern Electronics betont aber, dass der Chipmangel lediglich einzelne Unternehmen betrifft, nicht die gesamte Branche. Nikolai Komlev, Geschäftsführer der Association of Computer and Information Technology Enterprise bezweifelt außerdem, dass die Qualität der russischen Elektronikwaren deutlich sinken werde. Die Chips würden vor dem Zusammenbau des Geräts schließlich getestet. Die erhöhte Fehlerquote führe allerdings zu höheren Kosten. Die Endprodukte könnten bis zu 40 Prozent teurer werden, schätzt der Experte.