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Handynetze trotzen der Corona-Krise: Enorme Datenlast am Abend

Über 112 Millionen Gesprächsminuten und ein mobiles Datenvolumen von 8,7 Millionen Gigabyte (8700 Terabyte) fallen in Zeiten der Corona-Krise täglich in Österreichs Handynetzen an. Das entspricht einem Plus von 81 Prozent bei der Telefonie und plus 30 Prozent im Datenvolumen im Vergleich zu vor dem Corona-Ausbruch. Das teilte das Forum Mobilkommunikation (FMK) am Montag mit.

Es wird doppelt so viel telefoniert

Die Interessensvertretung der österreichischen Mobilfunkbranche hatte die Daten der vergangenen Woche analysiert. Dem Bericht zufolge halten die Handynetze der zusätzlichen Last bisher gut stand - und das, obwohl die meisten Menschen mittlerweile von zuhause arbeiten müssen. Dieser Umstand mache sich weniger beim gesteigerten Datenvolumen, sondern beim Telefonieverhalten bemerkbar, teilte das FMK mit.

So sind viele im Homeoffice auf das eigene Mobiltelefon angewiesen - zumal die Dichte an Festnetzanschlüssen in Privathaushalten in Österreich im Vergleich etwa zu Deutschland recht gering ist. "Während in der Zeit vor der Corona-Krise am häufigsten in den frühen Abendstunden rund um 18 Uhr mobil telefoniert wurde, verlagerte sich die Verteilungsspitze in den Vormittag rund um 10 Uhr", schreibt das FMK in der heutigen Aussendung.

Enormer Datenverbrauch am Abend

Weniger dramatisch ist der Zuwachs beim mobilen Internet. Hier entspricht der Zuwachs auf 8,71 Millionen Gigabyte Daten pro Tag knapp unter 30 Prozent. Wie vor der Corona-Krise verzeichnen die Betreiber den stärksten Datentraffic hier allerdings in den Abendstunden - und zwar zwischen 19 und 21 Uhr.

Während die Situation in Österreich in puncto Handynetz-Infrastruktur offenbar unter Kontrolle scheint, ist dies in anderen Ländern anders. Neben Spanien, das die Bevölkerung aufrief, die Mobilfunknetze nicht unnötig zu belasten, schien zuletzt auch der größte Schweizer Betreiber, die Swisscom mit Problemen zu kämpfen. Der Schweizer Bundesrat überlegte sogar, Netflix im Notfall ganz abzudrehen. Der Streaming-Dienst reduzierte zuletzt in ganz Europa die Streaming-Qualität.

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