Huawei baut angeblich "geheime" Chipfabriken
Der internationale Fachverband der Halbleiterindustrie SIA hat in einer Präsentation verstärkte Aktivitäten von Huawei im Chipbereich aufgezeigt. Angeblich hat das chinesische Unternehmen 2 Chipfabriken übernommen und plant den Bau von 3 weiteren Fabriken. Der Staat greife Huawei dabei kräftig unter die Arme. Umgerechnet 30 Milliarden Dollar Fördergelder soll Huawei bekommen haben.
"Schattennetzwerk" im Aufbau
Wie The Register berichtet, ist Bloomberg an diese SIA-Präsentation gelangt, was nun für Unruhe sorgt. SIA-Mitglied Huawei versucht nämlich angeblich, die ganze Sache vor der Öffentlichkeit weitgehend geheim zu halten. Die Chipfabriken könnten eine Art "Schattennetzwerk" in der Halbleiterproduktion bilden, mit denen das Unternehmen den Folgen der US-Sanktionen entgegenwirken will.
Die SIA fühlt sich anscheinend dazu berufen, der eigenen durchgesickerten Präsentation die Dramatik zu nehmen. Sie habe seine Mitglieder auf keinen Fall alarmieren wollen, schreibt der Verband in einer Stellungnahme. In der Präsentation habe man lediglich Marktentwicklungen zusammengefasst, zu denen es offen verfügbare Informationen gebe. Trends zusammenzufassen sei eine Routineaktivität.
Huawei leidet unter Sanktionen
Die Sanktionen der USA gegen Huawei haben das Unternehmen schwer getroffen. Die USA hegen den Verdacht, dass Huawei als verlängerter Arm von Chinas Regierung agiert und Sicherheitslücken in Telekommunikationssystemen für Spionage nutzt. Mit ihrem wirtschaftlichen Einfluss versuchen die USA, auch andere Länder von einer Blockade gegen Huawei zu überzeugen. Im Telekombereich ist Huawei allerdings fest verwurzelt und zählt weltweit zu den größten Haltern von Patenten.
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Die Sanktionen führen jedoch zu sinkenden Einnahmen. Im ersten Quartal 2023 verzeichnete Huawei einen um 46 Prozent geringeren Gewinn als im Vorjahr.