Nvidia glaubt nicht mehr an eine Übernahme des Chip-Designers Arm
Der US-Grafikkarten-Spezialist Nvidia rechnet Insider*innen zufolge nicht mehr mit der Übernahme des britischen Chip-Designers Arm. Grund dafür ist der anhaltende Gegenwind von Wettbewerbsbehörden, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen berichtete.
Stattdessen plane Arms japanischer Mutterkonzern Softbank, seine Tochter an die Börse zu bringen, hieß es in informierten Kreisen. Offiziell halten Nvidia und Softbank an ihrer Absicht fest, die Übernahme durchzuführen. Zeitweise verloren die Aktien daraufhin fast 6 Prozent, zuletzt reduzierte sich das Minus auf 2,5 Prozent.
Nvidia hatte sein ursprünglich 40 Milliarden US-Dollar (35,4 Mrd. Euro) schweres Kaufangebot für Arm bereits im September 2020 abgegeben – es wäre die größte Übernahme in der Halbleiter-Branche geworden.
Kartellbehörden steigen auf die Bremse
Wettbewerbsbehörden unter anderem in Großbritannien, China und der EU standen der geplanten Übernahme seither skeptisch gegenüber. Die US-Regierung strengte im Dezember eine Klage gegen den Milliardendeal an und begründete sie mit der Sorge, die Übernahme könne Innovationen bremsen.
Das britische Unternehmen Arm liefert die Grund-Architektur der Chips, die in so gut wie allen Smartphones und den meisten Tablet-Computern verwendet werden. Auf Basis der Arm-Designs entwickeln unter anderem Apple und Samsung die Prozessoren für ihre Smartphones. Auch der Chipkonzern Qualcomm, dessen Chips in vielen Android-Telefonen stecken, greift darauf zurück.
Das Arm-Design kommt allerdings auch in anderen Branchen zum Einsatz. Nach Bloomberg-Informationen wurden Wettbewerbsbehörden deshalb auch von Konzernen mit Beweisen versorgt, die den Deal stoppen sollen.