So sollen österreichische KMU digital fitter werden
Die Bundesregierung macht 8 Mio. Euro locker, um die Digitalisierung bei Klein- und Mittelbetrieben (KMU) zu fördern, kündigte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) am Mittwoch an. Diese Unternehmen seien im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung nur „mittelprächtig“ aufgestellt, sagte IHS-Chef Martin Kocher im gemeinsamen Pressegespräch.
Das IHS hat dazu eine Studie erstellt. Daraus sollten sich Maßnahmen zur Erhöhung der digitalen Kompetenzen und Fähigkeiten von KMU ergeben, so Kocher. Sie habe gezeigt, dass Österreich bei der individuellen Internetnutzung, bei E-Commerce und beim Marketing in Social Media im EU-Vergleich unterdurchschnittlich abschneide.
Gemeinsames Konzept
Länder, die es besser machen, haben ein gemeinsames Konzept, setzen Mittel zur Vernetzung von Betroffenen, Wirtschaft, Wissenschaft und Branchenverbänden ein und bieten ein breites und weitgehend kostenloses Weiterbildungsangebot für Unternehmen und ihre Mitarbeiter an.
Es gebe schon einen „breiten Strauß an Fördermöglichkeiten“ und dieser werde noch ausgeweitet, sagte Kocher. Wichtigste Maßnahmen, die sich aus der Studie ergeben, seien eine klare Strategie aus einem Guss und kostengünstige und niederschwellige Möglichkeiten sich weiterzubilden.
Weiters müssten das Bewusstsein und die Bereitschaft für die Umsetzung von Maßnahmen gefördert werden und schließlich seien gerade bei KMUs Anschubfinanzierungen wichtig. Nachholbedarf gebe es in Österreich bei der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit in den KMU selbst und teilweise bei der Infrastruktur, etwa schnellem Internet, vor allem in den ländlichen Gebieten.
"Koffer an Maßnahmen"
Die in Österreich heute angekündigte neue Förderung wird über die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgewickelt. Eine gemeinsame Stelle für alle einschlägigen Förderungen könne es aber nicht geben, so Schramböck. Dazu seien zu viele Bereiche betroffen, von der Bildung über Gesundheit bis zu wirtschaftlichen Aspekten. „Es braucht einen Koffer an Maßnahmen“, so die Ministerin.
Mit den jetzt angekündigten 8 Mio. Euro werden drei Programme finanziert. Für Qualifizierungen fließen 5,1 Mio. Euro, die Ausschreibung startet am 12. Mai. Zur Stärkung digitaler Kompetenz der Mitarbeiter gibt es kurze und intensive „Bootcamps“, dafür steht 1 Mio. Euro zur Verfügung. Für Chancengerechtigkeit im Bereich Digitalisierung (Laura Bassi 4.0) stehen weitere zwei Millionen Euro zur Verfügung. Die Ausschreibungen der letzteren beiden Programme laufen bereits.