5G und Corona: Morddrohungen gegen Telekomtechniker
Die Verschwörungstheorie, wonach der Ausbruch des neuartigen Coronavirus mit dem Mobilfunkstandard 5G zusammenhängen soll, sorgt für immer mehr Vorfälle. Während mittlerweile in mehreren Ländern Europas Mobilfunkmasten brannten, werden nun auch Mitarbeiter von Telekommunikationsunternehmen Ziel von Angriffen. Wie das britische BBC Radio berichtet, habe es sogar Morddrohungen gegeben.
"Wir hatten tatsächlich Fälle, in denen Menschen mit körperlicher Gewalt und in einigen Fällen sogar mit Mord bedroht wurden", sagte ein Gewerkschaftsvertreter von der Communication Workers Union (CWU). Die CWU vertritt 40.000 Telekommunikationstechniker im ganzen Land.
Als ob die Theorie an sich nicht schon absurd genug wäre, arbeiten die meisten der Betroffenen laut dem Gewerkschafter nicht einmal am 5G-Ausbau mit. Stattdessen würden sie für den Erhalt der kritischen Telekominfrastruktur sorgen.
Erfahrungsberichte
Die BBC hat mit mehreren Betroffenen gesprochen. Sie berichten von Anfeindungen, bei denen sie gefragt werden, wieso sie “Todestürme” aufstellen würden. Außerdem hätten ihnen Menschen mit Erschießen gedroht.
Manche der Techniker haben bereits reagiert und entsprechende Logos ihrer Unternehmen von den Fahrzeugen entfernt. Auch sind manche mit neutraler Arbeitskleidung unterwegs, um nicht erkannt zu werden.
Keine Fälle in Österreich
In Österreich sind bislang noch keine Fälle bekannt, bei denen Menschen oder Infrastruktur aufgrund der mittlerweile global grassierenden 5G-Verschwörungstheorie angegriffen wurden.