Amazon-Bedienstete wühlten sich durch Einkäufe von Prominenten
Amazons interne Datensicherheit ist so schlecht, dass sogar Angestellte mit niedriger Sicherheitsstufe problemlos in den Dokumenten herumschnüffeln können, die zeigen, was Promis wie Kayne West zuletzt über den Online-Riesen bestellt haben. Das geht es einem Bericht hervor, den Wired und Reveal am Donnerstag veröffentlicht haben.
"Hat jede*r gemacht"
Ein Verantwortlicher für den Service-Bereich von Amazon erzählte etwa, das er Kolleg*innen dabei beobachtet habe, wie sie die Shopping-Geschichte von Prominenten durchsucht haben. Er gab an, dass diese die Einkäufe von Kayne West gesehen hätten oder eines anderen, an dieser Stelle ungenannten Promis, der Dildos gekauft habe. Der Verantwortliche gab zudem an, andere Angestellte dabei beobachtet zu haben, wie sie die Einkäufe ihrer Ex-Partner*innen durchforstet hätten. Ein ehemaliger Kundenbetreuer erklärte gegenüber „Wired“, dass das schlichtweg „jede*r gemacht habe“.
Amazon wies die Anschuldigungen zurück und sagte in einem Statement, dass es strikte Vorgaben habe, wie die Kundendaten geschützt werden und alle Kundenbetreuer*innen ein Training absolvieren müssten sowie Compliance-Regeln unterschreiben müssten. Man werde aber alle Beschwerden und Vorfälle untersuchen und „Aktionen setzen“, heißt es.
IT-Sicherheitsleiter war schockiert
Wired beruft sich bei seinem Bericht nicht nur auf Interviews mit früheren Angestellten, sondern auch auf interne Memos und Dokumente, die aus den Jahresn 2015 bis 2018 stammen. Aus diesen geht hervor, dass Amazon keine Datensicherheit geschaffen hatte. Gary Gagnon, ein ehemaliger IT-Sicherheitschef bei Amazon, erklärte, dass er, als er beim Unternehmen 2017 begonnen habe, schockiert gewesen sei über die mangelnde IT-Security der Systeme.
Was Kayne West dazu sagt, weiß man allerdings bislang nicht, er konnte bisher nicht zu einem Statement bewegt werden.