Wie ein Bankomat mit einer Android-App gehackt wurde
NFC kann für Smartphone-Nutzer*innen sehr praktisch sein. Statt einer Bankomatkarte kann man so auch einfach das Handy zum Bezahlen in Geschäften oder zum Geldabheben nutzen. Dem Sicherheitsforscher Josep Rodriguez von der Sicherheitsfirma IOActive ist gelungen, hier eine Sicherheitslücke zu finden.
Dafür nutzte er eine Schwachstelle bei NFC-Kartenlesern aus. Er entwickelte eine Android-App, über die er bei Point-of-Sale-Systemen die Höhe der Transaktionssumme heimlich ändern oder Kreditkartendaten sammeln konnte. Er konnte die Geräte auch zum Absturz bringen oder nicht mehr bedienbar machen, indem er eine Ransomware-Nachricht anzeigte. Das alles funktionierte, indem er lediglich das Handy über das Lesegerät hielt.
Bugs bei Bankomat
Die Bankomaten von einem Hersteller konnte er sogar dazu bringen, Geld auszuspucken. Dafür sei allerdings ein zusätzlicher Hack notwendig, der weitere Bugs bei der Software des Bankomats ausnutzte, sagte der Sicherheitsexperte gegenüber Wired.
Um die Schwachstelle ausfindig zu machen, kaufte Rodriguez mehrere Point-of-Sale-Geräte bei ebay. Dort fand er heraus, dass die meisten keine Beschränkung dafür hatten, wie groß ein Datenpaket sein darf, dass vom Handy übermittelt wird. Sendet man nun riesige Datenpakete, ist das Gerät überfordert. Durch den entstehenden Pufferüberlauf wird der Speicher des Empfangsgeräts überschrieben.
Keine Updates
Rodriguez hat die betroffenen Firmen über die Schwachstellen ihrer NFC-Lesegeräte informiert. Problematisch sei aber, dass viele Geräte keine regelmäßigen Updates erhalten. Gerade Bankomaten müssten häufig vor Ort aktualisiert werden, was oft vernachlässigt werde.