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Android-Handys werden zur Bankomatkasse

Nicht zuletzt durch Corona boomt das kontaktlose Zahlen auch im bargeldverliebten Österreich. Eine Umfrage vergangenen Herbst zeigte, dass 38 Prozent der Menschen häufiger kontaktlos zahlen. Mehr als jeder Dritte gab an, seit Ausbruch der Pandemie seltener Bargeld zu verwenden. Das deckt sich auch mit den Bargeldbehebungen an Bankomaten. „Das Verhältnis 'Bargeld abheben' vs. 'eine Kartenzahlung tätigen' hat sich komplett umgedreht und liegt nun beim Faktor 4 zu 6“, erklärt Ertan Piskin, Zahlungsexperte der Erste Bank.

Bargeldlos boomt

Doch während Konsumenten zunehmend auf bargeldloses Bezahlen umsteigen, tun sich viele kleinere Händler, Ein-Personen-Unternehmen, Freischaffende, aber auch Lieferdienste mit der Umstellung schwer. Sie schrecken vor den Anschaffungs- und Fixkosten für traditionelle Bezahlterminals sowie den anfallenden Transaktionsgebühren zurück. In Zusammenarbeit mit dem Joint Venture Global Payments bringt die Erste Bank nun mit „GP tom“ eine alternative Lösung auf den Markt, bei der das Smartphone zum voll funktionsfähigen Bezahlterminal wird.

Einzige Voraussetzung ist ein Handy mit Android 8 oder höher, das über NFC-Funktionalität verfügt. Nach der Registrierung und Vertragsunterzeichnung muss nur die GP tom App aus dem Google Play Store auf das Handy oder Tablet geladen werden. Einmalig fällt eine Gebühr von 10 Euro an. Es gibt keine Bindungsfrist oder monatlichen Fixkosten. Für Transaktionen werden allerdings 0,89 Prozent für Debitkarten und 2,19 Prozent für alle anderen Karten als Gebühr abgezogen.

„GP tom ist weitaus günstiger und einfacher, als alles vergleichbare, was bisher am Markt verfügbar ist. Da nur ein Handy und die App notwendig ist, entfällt auch die Administration eines Zusatzgeräts mit Services und Geräteupdates“, erklärt Piskin im Gespräch mit der futurezone. Auch ein Drucker wird nicht benötigt, die Rechnung kann einfach per SMS oder E-Mail an den Kunden weitergeleitet werden. Will man den Beleg doch drucken, kann sich die App per Bluetooth mit dem Drucker verbinden. Auch die Anbindung an Kassensysteme ist möglich.

Funktioniert wie herkömmliches Terminal

Für Kunden ist die Nutzung des Smartphone-Terminals selbsterklärend. Sie können wie bei herkömmlichen Terminals mit ihrer physischen Debit- oder Kreditkarte zahlen. Auch mobile Lösungen wie Apple Pay oder am Android-Smartphone hinterlegte Karten funktionieren wie gewohnt. Falls man einen PIN zur Bestätigung eingeben muss, erfolgt dies auf dem Smartphone des Verkäufers. Da die PIN-Tastatur ständig ihr Layout wechselt, kann der Verkäufer die eingegebene Zahlenfolge auch durch zurückbleibende Fingerabdrücke im Nachhinein nicht erraten.

Bei der Erste Bank rechnet man mit einer großen Nachfrage. Das habe der bereits erfolgte Markstart in den Erste-Group-Ländern Tschechien und der Slowakei gezeigt. „Wir denken, dass die Lösung für jede Art von Einzelhändler, aber auch Physiotherapeuten und andere körpernahe Dienstleister, Lieferanten und Freischaffende spannend ist, bei denen es schnell und einfach gehen muss und die eine überschaubare Anzahl von maximal 10 Transaktionen pro Stunde bewältigen müssen“, sagt Piskin. 

Aber auch für größere Geschäfte bzw. Firmen mit mehr Personal wie etwa Taxi- und Handwerksbetriebe, aber auch für Kurier- und Botendienste, kann die Lösung eine Alternative zu klassischen Terminals sein. Denn es können auch mehrere Handys angemeldet werden. Die über die verschiedenen Geräte abgewickelten Transaktionen werden im Hintergrund zusammengeführt und übersichtlich auf der dazugehörigen App-Webseite aufgelistet.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Erste Bank und Sparkassen.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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