Digital Life

Bill Gates: Microsoft-Deal mit TikTok ist „vergifteter Kelch“

Bill Gates bezeichnet Microsofts Überlegung, TikTok zumindest teilweise zu übernehmen, als „vergifteten Kelch“. Microsoft hat nämlich angekündigt, sich um die Akquisition der TikTok-Geschäftsbereiche in Nordamerika, Australien und Neuseeland zu bemühen.

Gates zufolge sei aber unklar, was am Ende eines solchen Deals herauskommen würde. Einerseits begrüßt Gates zwar, wenn Facebook nationalen Wettbewerb bekäme, andererseits sei es "ziemlich bizarr", wenn Donald Trump dazu beiträgt, den einzigen Konkurrenzen auszuschalten. Noch absurder findet er Trumps Anspruch, dass das US-Finanzministerium bei der potenziellen Übernahme einen finanziellen Vorteil erhalten solle, schreibt The Verge.

Die Ankündigung des Deals überrascht nicht nur Microsofts Mitbegründer Bill Gates, denn: die Microsoft hat sich bislang aus der Social-Media-Welt herausgehalten. Eine Übernahme würde ihm zufolge „kein einfaches Spiel“ werden, denn TikTok ist aktuell das am schnellsten wachsende soziale Netzwerk. 

Twitter-Gespräche

Auch der Kurznachrichtendienst Twitter hat einem Zeitungsbericht zufolge mit der unter politischem Druck stehenden Video-Plattform TikTok Fusionsgespräche geführt. Es seien vorläufige Verhandlungen über ein mögliches Zusammengehen gewesen, berichtete das „Wall Street Journal“ am Wochenende. Es sei aber unklar, ob Twitter einen Deal anstrebe, der auch das US-Geschäft von TikTok umfasse.

Der Software-Riese Microsoft werde bislang noch als Favorit gesehen, hier den Zuschlag zu bekommen. US-Präsident Donald Trump hat TikTok im Visier. Wegen Sicherheitsbedenken untersagte er zuletzt per Dekret Transaktionen mit zwei der größten in den USA tätigen IT-Konzerne Chinas - dem TikTok-Eigner ByteDance sowie dem WeChat-Betreiber Tencent.

TikTok hat sich in den USA zunehmend zu einer Plattform für politische Debatten und Kampagnen entwickelt. Die App hat dort rund 100 Millionen Nutzer. Trump und andere US-Politiker sehen TikTok als chinesisches Spionageinstrument. Derzeit läuft eine Frist bis zum 15. September, um die US-Aktivitäten an Microsoft zu verkaufen. Gelingt der Deal nicht, droht ein Verbot.

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