Corona-Akten müssen in Japan per Fax eingereicht werden
Obwohl Japan zu den technologisch fortschrittlichsten Ländern zählt, baut es nach wie vor stark auf Fax-Geräte. Fast jedes Büro und jeder dritte Haushalt soll einer aktuellen Studie zufolge eine solche Maschine besitzen. So soll auch die Kommunikation zur Corona-Pandemie über die veralteten Geräte vonstattengehen.
Einem japanischen Arzt ist das zu viel des Guten. Auf Twitter echauffiert er sich über die rechtliche Vorschrift in Japan, dass Krankenhauspersonal Bürokratisches per Hand verschriftlichen und zudem via Fax an die Gesundheitsbehörden zu schicken hat. Die sollen mit diesen Daten Statistiken über Infektionsfälle erstellen.
Empörung auf Social Media
„Kommt schon, lasst uns das beenden“, sagt der Arzt. Laut dem Online-Magazin SCMP offenbar ein Spezialist in Lungenheilkunde. „Sogar mit dem Coronavirus schreiben wir per Hand und faxen“, sagt er. Sein Tweet hat eine Welle der Empörung in Online-Netzwerken ausgelöst – insbesondere deswegen, weil vor allem Geschwindigkeit bei der Bekämpfung des Coronavirus ein essenzieller Faktor ist. „Es ist ein Fehler, nicht auf moderne Technologie zurückzugreifen“, schreibt ein Nutzer.
Einem anderen zufolge sei es zudem kein Wunder, dass das Ermitteln der Zahlen in Japan bisher ein vollkommenes Chaos gewesen sei. Wiederum ein anderer User schreibt: „Das ist 2020. Bitte beende diesen Unsinn, Japan“.
Online-System eingeführt
Der japanische Politiker Masaaki Taira hat drauf reagiert und meinte, er würde sich dem Problem annehmen. Laut Asahi sollen die Berichte künftig über ein Online-System abgewickelt werden. „Die IT-Welt für öffentliche Gesundheit hat einen großen Schritt vorwärts gemacht“, schreibt er auf Twitter. Das beeindruckt jedoch nur wenige. „Tut mir leid, ich kann nicht sagen ,Gut gemacht'. Was habt ihr bis jetzt gemacht?“, antwortet Twitter-User Mamazon.
Japan zählt bis zum heutigen Tage etwa 16.000 Infizierte und rund 570 Tote durch das Coronavirus.