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Raketenflugzeug absolviert ersten zivilen Überschallflug seit der Concorde

Am 24. Oktober 2003 führte die legendäre Concorde ihren letzten kommerziellen Passagierflug durch. Als dabei zwischen dem New Yorker Flughafen JFK und London Heathrow die Nachbrenner zugeschaltet wurden, um das Flugzeug auf Mach 2 zu beschleunigen, war es das letzte Mal, dass auf einem zivilen Flug Überschallgeschwindigkeit erreicht wurde. 

Zumindest bis vor wenigen Tagen. Denn am 12. November 2024 erreichte das experimentelle raketenbetriebene Mk-II Aurora Fluggerät von Dawn Aerospace bei einem Testflug Mach 1,1. Das Flugzeug flog dabei in einer Höhe von über 25 Kilometer. Der Raketenantrieb des Mk-II hat ein 20-mal höheres Schub-Gewichts-Verhältnis als herkömmliche Jet-Triebwerke.

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Wenige Stunden später wurde ein zweiter Flug durchgeführt. Nach Angaben des Unternehmens ist die Mk-II das erste in Neuseeland entworfene und gebaute Überschallflugzeug. Der Testflug fand in der Nähe von Mount Cook auf der Südinsel Neuseelands statt.

Zudem hat es einen Rekord gebrochen, indem es so schnell wie noch kein anderes Flugzeug eine Höhe von 20 Kilometer erreichte. Mk-II schaffte das in 118,6 Sekunden - 4,2 Sekunden schneller als eine modifizierte F-15, die ihren Rekord in den 70er-Jahren aufgestellt hat. 

Klein

Bis Dawn Aerospace an die Größe der Concorde herankommt, dauert es allerdings noch. Das Experimentalflugzeug hat lediglich eine Flügelspannweite von 4 Metern und ein Leergewicht von 22 Kilogramm. Stefan Powell, CEO von Dawn Aerospace, ortet jedenfalls schon eine große Zukunft. “Dieser Meilenstein legt den Grundstein dafür, dass die Aurora das am höchsten und am schnellsten fliegende Flugzeug der Welt wird”, so Powell. 

Ziel ist es, dass das Flugzeug mit einer Geschwindigkeit von Mach 3.5 fliegt und Satelliten ins All bringt. Dabei soll es bis zum Rand des Weltraums in 100 Kilometer Höhe aufsteigen. 

Während Überschallgeschwindigkeit in der zivilen Luftfahrt eine Seltenheit darstellt, ist sie bei Militärmaschinen allgegenwärtig. Leistungsfähige Kampfjets wie etwa die F-15, die F-22 oder auch der Eurofighter und die russische Su-57 können schneller als der Schall fliegen. 

Start-ups wollen Concorde nachfolgen

Derzeit arbeiten mehrere Start-ups auf der ganzen Welt daran, auch Überschallluftfahrt mit Passagieren für zivile Zwecke wiederzubeleben. Allerdings nicht immer erfolgreich. Das 2019 gegründete Exosonic schlitterte etwa vor Kurzem erst in die Pleite.

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Wie auch vergleichbare Firmen arbeitete Exosonic unter anderem an der Möglichkeit eines leisen Überschallknalls. Ohne diesen wäre es Überschallflugzeugen nur möglich, über unbewohntem Gebiet (wie etwa den Ozeanen) ihre volle Geschwindigkeit auszureizen.

Der leise Überschallknall zählt neben der Treibstoffeffizienz zu den entscheidenden Faktoren, ob kommerzielle Überschallflüge tatsächlich eine Zukunft haben. Großes Interesse an einer solchen Technologie haben auch Hersteller militärischer Überschalljets. So arbeitet etwa Lockheed gemeinsam mit der NASA an dem Experimentalflugzeug X-59, das einen leisen Überschallknall ermöglichen soll.

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