EU-Behörde: Boeing 737 Max ist wieder sicher
Die Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA) dürfte der Boeing 737 Max noch heuer wieder die Flugerlaubnis erteilen. Aktuell werden nur noch einige Dokumente geprüft, anschließend gibt es noch eine Frist in der sich externe Experten einbringen können. bevor der Flieger wieder für Passagiertransporte eingesetzt werden darf.
Das berichtet Bloomberg und bezieht sich auf ein Interview mit Patrick Ky, dem Chef der EASA. Demnach wurden im September eine Reihe von Testflügen durchgeführt, die allesamt zu einem positiven Ergebnis führten. "Unsere Analyse zeigt, dass das Flugzeug sicher ist und das erreichte Sicherheitsniveau hoch genug für uns ist", sagte Ky in einem Interview.
Für Boeing ist die Arbeit aber noch nicht zu Ende. Die EASA fordert noch die Entwicklung eines zusätzlichen Redundanz-Sensors, was noch in etwa 20 bis 24 Monate dauern soll. Er ist Voraussetzung für die Lizenz der größeren 737-Variante Max 10, die 2022 kommen wird. Ältere Maschinen sollen dann nachgerüstet werden.
Zwei Abstürze
Als Hauptursache der 737-Max-Abstürze vom Oktober 2018 und März 2019 mit hunderten Toten gilt eine fehlerhafte Steuerungssoftware. Boeing wollte die Probleme eigentlich längst behoben haben, stattdessen kamen jedoch neue Mängel hinzu. Dem Konzern wird vorgeworfen, die 737 Max im Wettbewerb mit Airbus überstürzt auf den Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt zu haben.
Die FAA hatte ihre heiße Testphase zur Wiederzulassung des Jets bereits Anfang Juli abgeschlossen. Die Behörde steht wegen der Unglücke selbst heftig unter Druck. Kritiker werfen ihr vor, sie habe bei der ursprünglichen Zertifizierung die Augen zugedrückt und sich von Boeing an der Nase herumführen lassen. FAA-Chef Dickson ist erst seit August 2019 im Amt.