Google Maps lockte Wanderer auf "potenziell tödliche" Route
Der Ben Nevis, der höchste Berg der britischen Inseln, ist zwar "nur" 1345 Meter hoch, stellenweise aber doch schwierig zu erklimmen. Auf Google Maps fanden Wanderer eine real nonexistente Route vor, die von einem Parkplatz auf relativ direktem Weg zum Gipfel des Berges führte. Die Naturschutzorganisation John Muir Trust und der Verband Mountaineering Scotland haben deshalb eine Warnung veröffentlicht.
Bei Schlechtwetter fatal
"Selbst die erfahrensten Bergsteiger*innen hätten ihre Schwierigkeiten, dieser Route zu folgen", sagt Heather Morning von Mountaineering Scotland in einer Aussendung. "Sie führt durch sehr steiles, felsiges und wegeloses Terrain, wo es selbst bei guter Sicht schwierig wäre, eine sichere Route zu finden. Wenn niedrige Wolken und Regen dazukommen, ist die vorgeschlagene Google-Route potenziell tödlich."
Das Problem sei, dass viele Tourist*innen den Informationen auf Google Maps vertrauen und so in die Irre geführt werden. Nachdem das Problem große mediale Aufmerksamkeit in Großbritannien und darüber hinaus erfuhr, hat Google auf Beschwerden reagiert, berichtet Gizmodo.
Google brachte Update
Gegenüber Yahoo News gab der kalifornische Konzern an, ein Update für das Gebiet um Ben Nevis herausgebracht zu haben. Besucher, die mit dem Auto anreisen, werden nun zu einem Besuchszentrum anstatt direkt auf einen Parkplatz geleitet. Die auf Google Maps angezeigte gepunktete Linie zum Gipfel sei kein konkreter Routenvorschlag gewesen, sondern habe lediglich die ungefähre Distanz zum Gipfel angezeigt.
Nicht der einzige Problemfall
Wie die BBC berichtet, ist der Fall Ben Nevis aber nicht der einzige, wo gepunktete Linien Tourist*innen in die Irre führen. Auch bei anderen Gipfeln gibt es derartige Probleme. Morning: "Es ist sehr leicht, dieser Tage anzunehmen, dass die Informationen im Internet gut sind, korrekt, sicher und aktuell. Leider zeigt uns die Erfahrung, dass das nicht der Fall ist und es hat bereits eine Reihe von Vorfällen gegeben, wo aus dem Internet heruntergeladene Routen zu Verletzungen oder Schlimmerem geführt haben."