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Haariges Objekt stürzt in Puerto Tirol ab

Ein 1,7 Meter langes und 1,2 Meter breites unbekanntes Objekt stürzte in der vergangenen Woche in der Nähe von Puerto Tirol im Norden Argentiniens ab. Kurioserweise sieht das Trümmerteil so aus, als wäre es stark behaart. Dabei handelte es sich aber um die Oberfläche aus Kohlefasern, die sich von dem Stück gelöst hatten. 

Der Ursprung des mysteriösen Teils war vorerst unklar, weshalb die Polizei Sprengstoffexperten hinzuzog, um sicherzustellen, dass keine Gefahr davon ausging. Schnell stellte sich aber heraus, dass es sich um einen Teil eines Raumfahrzeugs handeln dürfte. Auch eine gefundene Seriennummer deutete darauf hin.

Treibstofftank einer Rakete

Kurze Zeit später stand fest: Bei dem haarigen Teil handelt es sich um ein Stück eines Treibstofftanks einer Rakete. Diese besteht in der Regel aus einem mit Verbundfaser ummantelten Metalltank. Diese Verstärkung ist nötig, da der Kraftstoff unter sehr hohem Druck im Tank gelagert werden muss.

➤ Mehr lesen: Giftige Trümmer von chinesischer Rakete stürzen auf Stadt

Die Herkunft des Raketenteils ist nicht zu 100 Prozent geklärt. Es wird spekuliert, dass es sich um ein Teil einer chinesischen Rakete handeln könnte. China hat nämlich am vergangenen Mittwoch eine Jielong-3-Rakete gestartet. Diese wird genutzt, um Kleinsatelliten in den Orbit zu bringen. Ihre Flugbahn zog sich über das Gebiet. Anrainer berichteten zudem über ein seltsam leuchtendes Objekt am Himmel.

Der Absturz stieß in Argentinien auf ungewöhnliches Interesse. Zahlreiche Schaulustige aus nahegelegenen Städten wollten das Objekt mit eigenen Augen sehen, weshalb das Feld von Sicherheitskräften überwacht werden musste.

Campo del Cielo

Das könnte aber auch an der Provinz liegen, in der das Trümmerstück abgestürzt ist. Dort liegt nämlich auch das Campo del Cielo - ein Landstreifen, in dem vor etwa 4.000 bis 6.000 Jahren ein Schauer metallischer Meteoriten einschlug. 

Kleine Splitter wurden 1576 beschrieben, die einheimische Bevölkerung nutzte das Eisen aus dem Meteoriten aber bereits lange davor. Das größte Bruchstück wurde erst 2016 ausgegraben und wog knapp 31 Tonnen. Insgesamt wurden mehr als 100 Tonnen Meteoritenmaterial gefunden.

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