Mann verhaftet, der mit eigener App Frauen verkaufen wollte
In Indien wurde ein 25-jähriger Mann verhaftet, der verdächtigt wird, die App Sulli Deals entwickelt zu haben. Über diese hat er im vergangenen Jahr Frauen zum Verkauf gestellt. Ohne deren Zustimmung stellte er Fotos von mehr als 80 muslimischen Frauen online.
Er wurde verhaftet, nachdem über eine ähnliche App namens Bulli Bai ebenfalls Fotos von mehr als 100 muslimischen Frauen online gestellt wurden. Vier Studenten, darunter der 21-jährige Entwickler der zweiten App, wurden auch festgenommen.
Journalistinnen, Aktivistinnen und Forscherinnen
Über Sulli Deals wurden mithilfe öffentlich zugänglicher Bilder Profile von Frauen erstellt und diese als „Deal des Tages“ beworben. Zu den Opfern zählen mehrere Journalistinnen, Aktivistinnen, Künstlerinnen und Forscherinnen.
Die Handhabe war über Bulli Bai ähnlich. Unter diesen Frauen fanden sich ebenfalls unter anderem Journalistinnen sowie eine Bollywood-Schauspielerin.
Polizei erst untätig
Zwar sei laut der BBC kein tatsächlicher Handel zustande gekommen, Ziel der Männer sei es aber gewesen, die Frauen zu degradieren und zu demütigen. „Sulli“ ist ein abwertender, politisch rechts-gerichteter Hindi Slang-Begriff für muslimische Frauen – auch „Bulli“ ist negativ behaftet. Der öffentliche Spott gegen muslimische Frauen habe Expert*innen zufolge generell in den vergangenen Jahren in Indien zugenommen.
Nachdem die Bulli-Bai-App online für Empörung gesorgt hatte, wandte sich eine Frau an die Polizei in Delhi und reichte im Juli eine Beschwerde ein. Ihr zufolge wurde allerdings lange Zeit nichts unternommen. Erst am vergangenen Sonntag wurden die Verdächtigen festgenommen.