Digital Life

Ein Jahr nach Tod: Leiche von John McAfee immer noch in Spanien

Vor fast genau einem Jahr - am 23. Juni 2021 - ist John McAfee, Gründer des gleichnamigen Sicherheitssoftware-Herstellers, tot in seiner Gefängniszelle unweit von Barcelona aufgefunden worden. Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof Spaniens grünes Licht für seine Auslieferung an die US-Justiz gegeben. Die Behörden gaben als Todesursache Suizid an.

Aktuell befindet sich McAfees Leiche immer noch in Spanien, wie unter anderem seine Witwe Janice McAfee via Twitter angab. Sie warb für eine Petition, seine sterblichen Überreste freizugeben. Freitagfrüh hatten jene knapp 2.000 Menschen unterzeichnet.

Ein Sprecher der Justizabteilung der katalanischen Regierung erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass sich die Leiche immer noch dort befinde, wo die Autopsie durchgeführt wurde. Er fügte hinzu, dass es ungewöhnlich sei, dass identifizierte Leichen, die von ihren Familien zurückgefordert wurden, so lange aufbewahrt würden. Vonseiten der spanischen Behörden gab es indes auch massive Verzögerungen beim Ausstellen der Todesurkunde. Jene wurde erst 11 Monate nach McAfees Ableben fertiggestellt.

Seine Witwe stellte auch bereits mehrmals die offizielle Todesursache infrage. Darum wird in der Petition auch eine unabhängige Autopsie gefordert. Zuvor hatte dies ein spanischer Richter bereits abgelehnt, wie Reuters berichtet. 

Verhaftung und Verschwörungstheorien

Der britisch-amerikanische Unternehmer wurde im Oktober 2020 am Flughafen von Barcelona verhaftet, nachdem US-Bundesstaatsanwälte ihn beschuldigt hatten, Steuern hinterzogen und vorsätzlich keine Steuererklärungen abgegeben zu haben.

In einer Auslieferungsanhörung behauptete McAfee, dass die Vorwürfe gegen ihn politisch motiviert seien. Zuletzt hatte er erfolglos versucht, Kandidat der Libertarian Party bei den US-Präsidentschaftswahlen 2020 zu werden; sein Hauptwahlkampfthema war die Förderung von Kryptowährungen. McAfee hätte noch Berufung gegen die Auslieferungsgenehmigung des Gerichts einlegen können. Zuvor war er außerdem im zentralamerikanischen Belize unter Mordverdacht geraten.

Rund um den Tod des Softwareunternehmers entstanden auch zahlreiche Verschwörungstheorien. Viele stammen aus dem Eck der rechten QAnon-Anhängerschaft, die behaupten, McAfee wäre von der US-Regierung gezielt getötet worden.

HINWEIS

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums.

Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.

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