"Krampus verprügelt störende Migranten": Fake-Video geht viral
Ein Video eines Krampusumzugs in Sterzing verbreitet sich seit vergangener Woche rasant über soziale Medien, wie Mimikama berichtet. Auch von US-Konten wird es mittlerweile geteilt. Darin zu sehen sind traditionelle Krampusdarsteller aus Südtirol, die Menschen durch die Gegend scheuchen und prügeln. Dies ist nicht nur in Südtirol Tradition, sondern auch in Österreich.
In vielen Orten ist es am 5. Dezember üblich, dass ganze Horden dieser Gestalten durch die Straßen und über die Weihnachtsmärkte ziehen, um Angst und Schrecken zu verbreiten – und Prügel zu verteilen. In Sterzing heißt der Krampuslauf „Tuifltog“.
Auf Facebook wird das Video jedoch von zahlreichen Menschen mit einem Satz verbreitet, der als „Fake News“ einzuordnen ist: „In Südtirol versuchten Asylanten den Krampus-Umzug zu stören. Da haben sie die Rechnung aber ohne die wehrhaften Einwohner gemacht. Traurig was die EU aus den Ländern macht.“ Auch die User in den USA, die das Video verbreiten, behaupten, dass Einwohner störende Migranten verprügeln.
Einer der Menschen, die in dem Video zu sehen ist, meldet sich ebenfalls auf Facebook zu Wort und spricht von „rassistischen Anschuldigungen“. „Ich bin gebürtiger Sterzinger und kenne alle, die im Video zu sehen sind. Keiner von denen ist ein Migrant.“
Noch nie sei jemand mit ernsthaften Schmerzen oder Verletzungen nach Hause gekommen, so der Facebook-Nutzer. Er machte genaue Angaben zu den Szenen, wann und wo sie entstanden waren.
„Das Video streitet niemand ab! Es werden jedoch alle rassistischen Vorwürfe entschlossen abgewiesen, da diese absolut nicht der Wahrheit entsprechen! Bei den „Tratzern“ im Video handelt es sich zudem um Freunde und Bekannte der Tuifl Sterzing“, heißt es nochmals offiziell aus Rechtfertigung.