Fire at Notre Dame Cathedral in Paris
© REUTERS / BENOIT TESSIER

Digital Life

YouTube markierte Videos zu Brand von Notre Dame als Fake News

Der Brand der Kathedrale von Notre Dame wurde am Montagabend dank Twitter, YouTube und Co. live in aller Welt mitverfolgt. Doch wer auf YouTube Videos zum Brand aufrief, bekam unterhalb des Videos Informationen zum Terroranschlag vom 11. September 2001 präsentiert. Die als „Knowledge Panel“ bekannte Funktion wurde im Vorjahr von der Google-Plattform eingeführt, um die Verbreitung von Falschmeldungen und Verschwörungstheorien durch Aufklärung einzudämmen. 

So erweckte die Google-Funktion allerdings auch den Eindruck, Videos über Brand in Paris seien Fake News über den Anschlag auf das World Trade Center. YouTube entschuldigte sich bereits in einer Stellungnahme für den Fehler und gab dem Algorithmus hinter der Funktion die Schuld. Eine KI erkennt üblicherweise selbstständig fragwürdige Inhalte und versieht diese automatisch mit Kontext. „Diese Panels werden von einem Algorithmus aktiviert und daher treffen unsere Systeme manchmal die falsche Entscheidung. Wir deaktivieren die Panels bei Live-Streams zum Brand.“

Kampf gegen Verschwörungstheorien

Die Funktion, die auf Inhalte von Online-Enzyklopädien wie Wikipedia und Encyclopedia Britannica zurückgreift, ist nur in ausgewählten Regionen, unter anderem den USA, Indien und Südkorea, verfügbar. Die Informationen sollen verhindern, dass Aufnahmen aus dem Kontext gerissen werden, um Falschmeldungen und Verschwörungstheorien zu verbreiten. YouTube stand immer wieder in der Kritik, Inhalten zu Verschwörungstheorien wie der flachen Erde zu großer Popularität verholfen zu haben. Insbesondere die Empfehlungsalgorithmen würden dafür sorgen, dass Nutzern rasch ähnliche Inhalte vorgeschlagen werden, wodurch diese derartigen Theorien schneller Glauben schenken.

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