Landesweiter Stromausfall in Pakistan
In Pakistan hat ein weitreichender Stromausfall nahezu das gesamte Land in Dunkelheit gestürzt. Das Gebrechen sei mittlerweile behoben und das Netz werde nun langsam hochgefahren.
"Das System ist jetzt stabil und die Stromversorgung wurde in den wichtigsten Städten des Landes wiederhergestellt", sagte Pakistans Energieminister, Omar Ayub Khan, während einer Pressekonferenz am Sonntag.
Grund für die fast landesweite Störung sei ein technischer Defekt an dem Guddu-Wärmekraftwerk in der südlichen Provinz Sindh gewesen.
Defekt behoben
Nachdem das Kraftwerk kurz vor Mitternacht (Ortszeit) abgeschaltet wurde, kam es dem Minister zufolge zu einem Abfall der Netzspannung und Stromausfällen im ganzen Land. Die Ursache für den Defekt im Kraftwerk werde nun gesucht, sagte der Minister weiter.
Tausende Nutzer sozialer Netzwerke hatten in der Nacht von Stromausfällen in den Millionenstädten Pakistans, darunter auch Lahore und Karachi berichtet. Schnell kursierten Gerüchte über einen Angriff und Explosionen, die sich jedoch nicht bestätigten.
Die Behörden riefen die Bewohner in dem südasiatischen Land mit mehr als 200 Millionen Einwohnern dazu auf, Ruhe zu bewahren. Es war der schwerste Zwischenfall seit Jahren. Zuletzt gab es 2015 einen massiven Stromausfall, nachdem eine große Stromübertragungsleitung zusammengebrochen war.
Massive Störung im europäischen Stromnetz
Erst am Freitagnachmittag gab es eine massive Störung im europäischen Stromnetz. Bei dem Ereignis kam es zu einem kritischen Frequenzeinbruch und einer Netzaufsplittung im europäischen Verbundsystem. "Der Normalbereich (49,8 – 50,2 Hz) wurde dabei erstmals seit dem 4. November 2006 mit 49,746 Hz unterschritten und stellt damit die zweitschwerste Großstörung im europäischen Verbundsystem (ENTSO-E RG-CE) dar", so der Blackout-Experte Herbert Saurugg in einem Blogeintrag.
Auslöser für den Zusammenbruch des Energieübertragungsnetzes in Europa war anscheinend ein Stromausfall in fast ganz Siebenbürgen. Mehrere Gebiete im Nordwesten Rumänien blieben laut Transelectrica ohne Strom, manche Orte hatten fast 1,5 Stunden lang teilweise oder gar keinen Strom.