Kein Strom: Österreichweite Blackout-Übung hat begonnen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Eine dreitägige österreichweite Krisenübung unter dem Namen "Helios" hat am Montag begonnen. Unter der Leitung des Innenministeriums (BMI) wird von 13. bis 15. Mai ein fiktives österreichweites Blackout und dessen Folgen geübt. 100 Vertreter der Bundesministerien, der Länder, der Einsatzorganisationen sowie Infrastruktureinrichtungen sind dabei. Vorbereitet wurde die Übung vom Umweltministerium.
Als Ausgangsszenario wird eine europaweite Strom-Mangellage und ein darauffolgendes Blackout angenommen, das Auswirkungen auf diverse Gesellschafts-und Lebensbereiche, Ministerien, die Bundesländer, die Einsatzorganisationen bis hin zur kritischen Infrastruktur habe könne. Die Teilnehmer sollen laut BMI erkennen, wo sie noch an ihrer "Resilienz", der "Kraft, Krisen zu bewältigen", arbeiten können. "Helios" ermögliche erstmals, "über alle Zuständigkeits- und Ministeriumsgrenzen hinweg, innerhalb der "SKKM-Familie", alle wichtigen und relevanten Player, Organisationen und Institutionen an einem Tisch zu vereinen", hieß es aus dem BMI. Ziel sei, im Ernstfall die Vernetzung und das Zusammenspiel zu üben. SKKM steht für "Staatliches Krisen- und Katastrophenmanagement und Koordination Zivile Sicherheit".
"Tabletop"-Übung
"Es gibt nahezu keinen Lebensbereich, der nicht auf Strom angewiesen ist, und wir wollen bei dieser Übung antizipieren, wie wir insbesondere auf Bundesebene bestmöglich mit einer Strom-Mangellage umgehen können", erläuterte Robert Stocker, Leiter der Abteilung II/13 "SKKM". An Vorbereitung und Konzeption der Krisenübung war zum großen Teil das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) beteiligt.
Die Durchführung einer strategischen Krisenübung unter Mitwirkung aller Ministerien und Bundesländer ist im Arbeitsprogramm 2019 des BMI vorgesehen. Das Staatliche Krisen- und Katastrophenmanagement hat im Arbeitsprogramm die Begleitung der strategischen Krisenübung "Strommangellage/Blackout" ("Helios") beschlossen. Die Übung ist nach Beschreibung des SKKM als "Tabletop"-Übung mit Einzeleinlagen für die Teilnehmer, Lagedarstellungen und sonstiger Stabsarbeit im SKKM-Verbund und in der SKKM-Gremienarbeit angelegt.
Der Übungsschwerpunkt sei die Vernetzung auf Bundesebene. Eine solche Energiekrise könne vielfältige Auswirkungen mit sich bringen, deswegen stünden das Zusammenspiel und die Koordination zwischen den unterschiedlichen Organisationseinheiten im Mittelpunkt.
Besonders komplexes Szenario
In unterschiedlichem Ausmaß seien daher auf gesamtstaatlicher Ebene Informations-, Versorgungs- und Hilfeleistungen zu koordinieren. Das angenommene Szenario übertreffe die bisher verwendeten Risikobilder an Intensität. Daher kommen auf das SKKM neue Anforderungen zu und die Akteure, Strukturen, Prozesse und Entscheidungen im SKKM müssten "zum Teil neu aufgestellt und in ihrer Zusammenarbeit neu definiert werden". Das BMI als Koordinator werde versuchen, die Entscheidungen der beteiligten Akteure (Ministerien, Bundesländer, Einsatzorganisationen) durch die Bereitstellung eines funktionierenden SKKM-Mechanismus bestmöglich zu unterstützen.
Zur Teilnahme an "Helios" eingeladen waren alle SKKM-Partner: Vertreter der Ministerien und Bundesländer, der Einsatzorganisationen - etwa Feuerwehrverband und Rotes Kreuz) sowie aufgrund des gewählten Szenarios der Austrian Power Grid AG (APG) und der E-Control. Die Übung solle zu neuen Erkenntnissen führen, die folglich in die Strukturen des SKKM eingebaut werden. Am dritten Tag der Übung werde die Bundesregierung eingebunden, hieß es vom SKKM, und sich nach dem Ministerrat über die fiktive Krisensituation informieren lassen.
Kommentare