Digital Life

Menstruations-Emoji soll Tabuthema aufbrechen

Eines der 230 neuen Emojis, welche das Unicode-Konsortium in diesem Jahr in den Unicode, die weltweit einheitliche Schriftsprache für digitale Medien, integriert, sieht aus wie ein Bluttropfen. Der rote Tropfen soll die Menstruationsblutung symbolisieren. Die Integration des Symbols wird von Frauenrechtsunterstützern in aller Welt als großer Erfolg gefeiert. Insbesondere die britische Organisation Plan International UK, die eine Kampagne für die Einführung des Emojis initiiert hat, freut sich darüber, wie Mashable berichtet.

Mehr Selbstbewusstsein

Wie Plan International UK auf seiner Webseite schreibt, gilt die weibliche Monatsblutung vielerorts immer noch als Tabuthema. Die Einführung eines eigenen Emojis für die Menstruation sollen Frauen dazu anregen, mehr Selbstbewusstsein beim Umgang mit dem Thema zu zeigen. "Da sich Emojis weltweit zur am schnellsten wachsenden Sprache entwickelt haben, erkannten wir, dass ein Menstruations-Emoji helfen könnte, Dinge zu verändern", beschreibt Plan International seine Intention.

Zweite Wahl wurde zum Sieger

Im Rahmen der Kampagne wurden fünf Designs vorgeschlagen. 54.600 Umfrageteilnehmer stimmten darüber ab, welches der Designs dem Unicode-Konsortium vorgelegt werden soll. Der ursprünglich beliebteste Entwurf sah eine symbolische Unterhose mit Bluttropfen darauf vor. Nachdem das Unicode-Konsortium diesen Entwurf ablehnte, tat sich Plan Interantional UK mit einer Blutspende-Kampagne zusammen. Gemeinsam wurde das Bluttropfen-Emoji, das im Voting von Plan International UK Platz zwei belegt hatte, eingereicht. Das Unicode-Konsortium gab nun die Freigabe dafür. Offiziell benannt wird das Emoji mit "Bluttropfen".

Zerschlagung des Stigmas

"Die Inklusion dieses Emojis ist ein großer Schritt hin zur Normalisierung von Menstruationsblutungen und zur Zerschlagung des Stigmas, das damit verbunden ist", meint Lucy Russell von Plan International UK gegenüber Vogue. "Jahrelang haben wir Menstruation verschwiegen und euphemisiert. Das hat negative Auswirkungen auf Mädchen. Sie schämen sich, über ihre Periode zu reden und fühlen sich ausgegrenzt. Das kann sich auch gesundheitlich auswirken."

Von dem Emoji erwartet sich Russell freilich keine Wunder, aber "es kann die Konversation verändern. Die Scham rund um die Periode zu beenden, funktioniert nur, indem man darüber spricht."

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