Hack legt Alarmanlage lahm: 6 Kilo Gold aus Museum gestohlen
In der Nacht zum vergangenen Dienstag wurde in der Geologie- und Mineralogie-Galerie des Muséum national d’histoire naturelle (MNHN) in Paris eingebrochen. Es ist das drittgrößte Naturkundemuseum auf der Welt und beherbergt mehr als 55 Millionen Exponate.
Die Einbrecher entwendeten insgesamt 6 Kilogramm Gold im Wert von rund 600.000 Euro – der kulturelle Wert sei allerdings unschätzbar höher, heißt es seitens des Museums. Wie Le Parisien berichet, steht der Diebstahl in Zusammenhang mit einem Hackerangriff Ende Juli.
Hack im Juli
Damals informierte das MNHN dort tätige Forscherinnen und Forscher, dass ein großer Teil der Computersysteme und Recherchewerkzeuge für mehrere Wochen nicht genutzt werden könnten. Sie wurden zudem aufgefordert, ihre Passwörter zu ändern, heißt es bei La Tribune.
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Doch offenbar waren auch die Alarmanlage und die Videoüberwachung von dem Hack betroffen. Mit Verweis auf Polizeikreise schreibt Le Parisien, dass die Einbrecher offenbar wussten, dass diese wochenlang außer Betrieb waren. Eine Quelle aus der Stadtverwaltung bestätigte diese These. Der Museumsdirektor erklärte allerdings, dass die Alarmanlage und die Videoüberwachung zum Zeitpunkt des Einbruchs funktionierten.
Goldnuggets gestohlen
Die Einbrecher verschafften sich mit professionellem Equipment Zutritt, so der Museumsdirektor weiter. Mithilfe eines Schweißbrenners zerstörten sie die gläsernen Vitrinen.
Sie hatten es auf die darin ausgestellten Goldnuggets abgesehen. Einige davon wurden bereits im 18. und 19. Jahrhundert gefunden, etwa das erste in französisch Guyana entdeckte Goldnugget oder eines aus der Zeit des Goldrausches im Westen der USA. Ein 5 Kilogramm schweres Fußball-großes Goldnugget aus Australien war vor etwa 20 Jahren angekauft worden.
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Im Gegensatz zu Edelsteinen oder historischen Schmuckstücken sind reine Goldstücke vergleichsweise einfach weiterzuverkaufen. Denn ihre Herkunft lässt sich einfacher verschleiern, indem sie eingeschmolzen werden.
Ausstellung geschlossen
In den vergangenen Jahren war verstärkt in französischen Museen eingebrochen worden. Erst Anfang September wurde chinesisches Porzellan im Wert von 9,5 Millionen Euro aus dem Musée National Adrien Dubouché in Limoges gestohlen.
Im Musée National Adrien Dubouché wurde Porzellan gestohlen.
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Im Naturkundemuseum wurden die Sicherheitsvorkehrungen nun verstärkt. Die dortige Geologie- und Mineralogie-Galerie bleibt bis auf weiteres geschlossen.