Das ist die neue mysteriöse Spionage-Drohne der USA
Bisher gab es vor allem Gerüchte um die neue Langstrecken-Spionagedrohne der US-Luftwaffe. Nun hat die US Air Force erstmals Fotos ihrer neuen ULTRA-Drohne veröffentlicht (ULTRA steht für Unmanned Long-endurance Tactical Reconnaissance Aircraft, übersetzt „unbemanntes taktisches Aufklärungsflugzeug mit großer Flugdauer“).
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Damit ist nun bestätigt, dass das bisher geheim gehaltene Fluggerät bereits im aktiven Einsatz ist. Wo genau die Fotos der Drohne aufgenommen wurden, hält die Air Force jedoch geheim. Laut einer Analyse von The War Zone dürften sie Anfang Mai auf der Al Dhafra Luftbasis in den Vereinigten Arabischen Emiraten entstanden sein. Von dort aus soll die ULTRA angeblich gesteuert.
Aufgrund der jüngsten Krisen im Mittleren Osten rücken westliche Militärtechnologien derzeit wieder in den Fokus. Ein Beispiel dafür ist die MQ-9 Reaper. Diese Drohne wird von der US-Luftwaffe für Fernaufklärung und zum Schutz von Schiffen vor Terroranschlägen eingesetzt. Mit einem Stückpreis von 30 Millionen US-Dollar ist sie jedoch eine kostspielige Angelegenheit. Deshalb hat sich die US Air Force auf die Suche nach Alternativen begeben.
Günstigere Drohne fliegt länger
Das Unternehmen Dzyne entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Air Force Research Laboratory, einer Forschungseinrichtung der Luftwaffe, als Alternative zur teuren MQ-9 Reaper eine kostengünstigere Drohne. ULTRA soll schneller und länger in der Luft bleiben und zugleich weniger empfindlich sein als die MQ-9 Reaper.
Die Grundform der ULTRA-Drohne wurde von einem Segelsportflugzeug abgeleitet und dann mittels UAS-Technologie (Unmanned Aircraft System) in eine Drohne umgewandelt, sodass sie ferngesteuert werden kann. Obwohl die ULTRA in technischer Hinsicht nicht ganz mit der MQ-9 Reaper mithalten kann, ist sie für die Luftwaffe insgesamt wesentlich kostengünstiger. Die ULTRA-Drohne kann 80 Stunden lang fliegen und Nutzlasten von über 180 kg transportieren, während die MQ-9 Reaper im Vergleich dazu nur 27 Stunden lang betrieben werden kann.
Die ULTRA wurde mit einem zuverlässigen GPS ausgestattet und kann verschiedene Messgeräte transportieren, darunter Elektro-Optik- und Infrarot-Sensoren sowie Radiofrequenzmessgeräte und andere Tools zur Sammlung von Umgebungsinformationen. Weil die Drohne in geringerer Flughöhe operiert als die MQ-9 Reaper, können bei der ULTRA auch günstigere, handelsübliche Sensorlösungen zum Einsatz kommen. Die genaue Flughöhe der neuen Drohne ist jedoch nicht bekannt.
Laut der US-Luftwaffe ermöglicht die damit einhergehende Kostensenkung eine Überwachung größerer Gebiete. Die ULTRA kann Missionen durchführen, die mittels Satellitenkommunikation auch aus weiter Entfernung gesteuert werden können.