Neuer Telefon-Betrug: “PayPal-Konto wurde mit 999 Euro belastet”
Spam-Anrufe sind für viele Österreicher*innen ein alltägliches Ärgernis geworden. Die Betrüger*innen passen ihr Vorgehen dabei immer wieder leicht an, um ihre Opfer hinters Licht zu führen. Eine Masche, die in ähnlicher Form bereits seit einigen Wochen in Deutschland kursiert, schwappt nun auch offenbar immer mehr nach Österreich über, wie der futurezone von mehreren Leser*innen berichtet wurde.
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“Ihr Paypal-Konto wird mit einer Zahlung von 999 Euro belastet. Drücken Sie 1, um die Zahlung zu genehmigen, 2, um sie zu stornieren”, heißt es darin in einer Tonbandansage sinngemäß. Was man drückt, ist unerheblich, man wird danach in jedem Fall in ein Callcenter weitergeleitet. Ein vermeintlicher PayPal-Mitarbeiter versucht dann, persönliche Daten auszuspähen.
Vergleichbare Anrufe, die tatsächlich von PayPal stammen, gibt es nicht. Eine Unternehmenssprecherin sagte gegenüber der Verbraucherzentrale in Deutschland, dass "PayPal seine Kunden in der Regel nicht anruft – und schon gar nicht mit der Aufforderung, Zahlungen zu leisten".
Sofort auflegen
Darum ist es ratsam, sofort aufzulegen und keine Taste zu drücken. Selbstverständlich sollte man schon gar keine persönlichen Daten, Kontonummern, Passwörter oder dergleichen weitergeben, wenn man ungefragt angerufen und danach gefragt wird.
Am besten wäre natürlich erst gar nicht abzuheben, allerdings ist ein Spam-Anruf anhand der Nummer nur schwer als solcher zu erkennen. Grund dafür ist, dass die Betrüger*innen Caller-ID-Spoofing nutzen. Dabei wird die Nummer der meist im Ausland sitzenden Anrufer verschleiert. Stattdessen steht eine österreichische Nummer auf dem Display. Die Nummer kann dabei tatsächlich real sein, die Besitzer*innen bekommen davon gar nichts mit. Gegen diese Methode soll in Österreich aber verstärkt vorgegangen werden.
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Nummer melden und blockieren
Auch wenn in der Regel nicht mehrfach von derselben Nummer angerufen wird, sollte man diese nach einem Spam-Anruf blockieren und melden. Das geht bei Android und iOS direkt über das Smartphone. Ein entsprechender Menüpunkt findet sich in der Regel in der Telefon-App. Zusätzlich kann man den Missbrauch auf der Seite der Regulierungsbehörde RTR melden. Das schützt andere vor weiteren Anrufen.
Woher die Betrüger*innen die Telefonnummer ihrer Opfer überhaupt haben, lässt sich meist nicht zweifelsfrei feststellen. Oft stammen sie aus großen Datensätzen, die im Internet frei zu finden und vereinzelt auch zum Verkauf angeboten werden. Vor allem dann, wenn die Anrufer*innen auch gleich den Namen der Opfer parat haben, stammen die Informationen wohl aus einer solchen Quelle. Teilweise werden aber auch Nummern "auf gut Glück" durchprobiert.