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Pioneers Festival: Auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens

"Ich glaube, es gibt zu viele Start-up-Events", mit diesen überraschenden Worten hat Oliver Csendes das Pioneers Festival 2019 eröffnet. "Solche Veranstaltungen sind oft oberflächlich und ineffizient", meint der Pioneers-CEO. Beim Großevent in der Wiener Hofburg soll das freilich anders sein. Individuell abgestimmte Zeitpläne sollen jedem Besucher, egal ob Gründer, Investor oder Journalist, genau das liefern, was er sucht, ohne Zeit zu verschwenden. Die Anzahl der teilnehmenden Jungunternehmen wurde dafür streng kuratiert, meint Csendes: "Wir haben die Champions League der Start-ups." Durch Vorträge von hochkarätigen internationalen Gästen will das Festival zum "inspirieren, motivieren, vernetzen und erschaffen" anregen.

Ursprung des Lebens

"In diesem Jahr wollen wir euch von der Geburt durch alle Phasen des Lebens bis hin zur Reife führen", meinen die Show-Moderatoren auf der von Media Apparat spektakulär gestalteten Hauptbühne. Den Auftakt des Programmes bildet die Frage nach den Ursprüngen des Lebens.

Dabei wird in erster Linie in Richtung Weltraum geblickt. Pete Worden, früher hochrangiger NASA-Manager und nunmehriger Chef der Breakthrough Prize Foundation erzählt dem Publikum etwa von der "Panspermia"-Theorie. Die besagt, dass das Leben nicht auf der Erde entstanden ist, sondern durch Asteroiden aus dem All geliefert wurde. Im Rahmen der Projektfamilie Breakthrough Initiatives soll unter anderem diese Theorie besser erforscht werden.

Pete Worden, Chef der Breakthrough Prize Foundation

Alpha Centauri

Wordens Organisation will Raumsonden zum Sternensystem Alpha Centauri schicken. Sehr kleine Chips mit wenig Masse sollen dabei an Sonnensegeln montiert werden, die durch einen gigantischen Laser auf der Erde (Worden: "100 Gigawatt Leistung und mehr") auf bis zu 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und zum Doppelsternsystem, das dem Sonnensystem am nächsten ist, schicken. "Nur damit ihr die richtige Perspektive erkennt: Alpha Centauri ist 300.000 mal weiter von der Erde entfernt als die Sonne", betont Worden die größte Herausforderung des Projekts.

Jane Poynter, Mitbegründerin von World View

Inspiration

Jane Poynter, die Mitbegründerin des privaten Raumfahrtunternehmens World View betont, wie sehr sich die Raumfahrtbranche in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat und welche Chancen private Firmen heute vorfinden. Poynter selbst war in den 80er-Jahren Teil des Projekts Biosphere 2. Dabei lebten Freiwillige zwei Jahren lang in einem abgeschlossenen Habitat, u.a. um herauszufinden, ob Menschen auf anderen Planeten in einer ähnlichen Behausung überleben könnten.

Danach kam ein Mann auf das Team zu, der herausfinden wollte, ob eine Mission zum Mars durch private Akteure verwirklich werden könnte. Es war Elon Musk. Dieser hat später SpaceX gegründet und die private Raumfahrt zu einem Markt gemacht, dem rasante Wachstumsprognosen ausgestellt werden.

Dichtes Programm

Ähnlich inspirierende Geschichten wird man wohl auch im weiteren Programm des Pioneers Festival zu hören bekommen. Neben der Raumfahrt wird am Donnerstag ein großer Schwerpunkt auf Biotechnologie gelegt. Dabei geht es unter anderem um im Labor hergestellte Lebensmittel oder die Verlängerung der menschlichen Lebenserwartung durch 3D-gedruckte Organe.

Am Freitag, dem zweiten Tag des Festivals gibt es einen großen KI-Schwerpunkt. Außerdem wird es zahlreiche Networking- und Pitching-Events für Start-ups geben. Ein wichtiger Start-up-Wettbewerb, "Let's talk Data", wird etwa von der Mediaprint veranstaltet. Am Freitag gibt es außerdem das Finale der Pioneers Challenge.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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